Zusammenfassung
Schlaganfallpatienten sollten in der akuten, instabilen Phase
entweder auf einer Schlaganfallspezialstation (Stroke Unit) oder auf einer
Intensivstation behandelt werden. Zur Vermeidung einer neurologischen
Verschlechterung, eines Schlaganfallrezidivs und von Komplikationen ist ein
kontinuierliches apparatives Monitoring in der Akutphase des Schlaganfalls
unumgänglich. Die Hälfte aller Patienten auf einer neurologischen
Intensivstation ist an einem Schlaganfall erkrankt. Stroke Units haben sich
erst in den letzten fünf Jahren in Deutschland etabliert und der
größte Teil der Schlaganfälle wird dort aufgenommen.
Schlaganfallspezialstationen und neurologische Intensivstationen ergänzen
sich, haben aber ganz unterschiedliche Aufnahmekriterien und therapeutische
Schwerpunkte. Auf einer Stroke Unit sind das kontinuierliche apparative
Monitoring und die Basismaßnahmen entscheidend, während
Schlaganfallpatienten auf der Intensivstation z. T. beatmet werden müssen
und intensive therapeutische Maßnahmen wie eine Hirndrucktherapie, eine
Hypothermie oder eine Dekompressionstrepanation erfahren. Ohne Zweifel bedeuten
neurologische Intensivstationen und eine Stroke Unit im Akutkrankenhaus einen
bedeutsamen Meilenstein des therapeutischen Erfolgs bei Schlaganfallpatienten
im Akutstadium.
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Prof. Dr. med. Otto Busse
Chefarzt der Neurologischen Klinik
Klinikum Minden
Friedrichstraße 17
32427 Minden
eMail: otto.busse@klinikum-minden.de