Rehabilitation (Stuttg) 2001; 40(3): 175-179
DOI: 10.1055/s-2001-14715
ORIGINALARBEIT
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Marketing-Orientierung im Bereich Rehabilitation- Beispiel einer Image-Analyse einer Rehabilitationsklinik für Suchterkrankungen

Marketing Orientation in Rehabilitation - Example of an Image Analysis of an Addiction Rehabilitation ClinicTh. Altenhöner, Th. Schönhoff, D. Wehmeier
  • Fakultät für Gesundheitswissenschaften, Universität Bielefeld
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Publication Date:
31 December 2001 (online)

Zusammenfassung.

Für eine Rehabilitationsklinik für Suchterkrankungen wurde in einem Projekt der Universität Bielefeld eine Image-Analyse durchgeführt. Die Querschnittstudie erfolgte als anonyme Befragung der zuweisenden Stellen (n = 90) (z. B. Beratungsstellen). Die Untersuchung erfasste das Soll-Image und das Ist-Image der Klinik und differenzierte nach Anzahl von Zuweisungen, Indikationsgruppen, Regionalität und Art der Einrichtungen. Die Resultate des Ist-Profils zeigten, dass die Kooperation, Kommunikation/Ansprechpartner und das allgemeine Ansehen der Klinik von den Zuweisern durchschnittlich kritischer bewertet wurden als die Merkmale Information, Kommunikation/Entlassungsbericht, Qualitätsstandards und die Berücksichtigung von Patientenwünschen. Kooperation, Kommunikation und Qualitätsstandards erwiesen sich als die wichtigsten Merkmale aus Sicht der Zuweiser (Soll-Profil). Der statistische Vergleich zwischen Viel- und Wenigzuweisern lässt den Schluss zu, dass die Kunden die Klinik besser beurteilten als die Nicht-Kunden. Das Image der Klinik übt vermutlich einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf das Zuweisungsverhalten aus. Besonders interessant ist, dass aus Sicht der Zuweiser der Weisung von Rentenversicherungsträgern nur eine untergeordnete Rolle für die Zuweisungsentscheidungen zukommt.

Marketing Orientation in Rehabilitation - Example of an Image Analysis of an Addiction Rehabilitation Clinic.

This article presents the findings of an image analysis carried out for a rehabilitation clinic for addictive diseases. The cross-sectional study was designed as an anonymous survey sent to relevant (regional) referral agencies (n = 90), e. g. counselling services for addictive diseases. The study covers the clinic's actual and ideal image, discriminating frequency of referrals, diagnostic categories, region, and type of institution. Results concerning the real profile indicate that on average the dimensions cooperation, communication with regard to personal contact, and reputation of the clinic were more critically judged than the issues information, communication with regard to discharge reports, standards of quality, and consideration of patients' needs. Cooperation, communication with regard to personal contact, and quality standards turned out to be the most important criteria from the referring agencies' perspective (ideal profile). A statistical comparison between those with high and low assignment rates suggested that customers rated the clinic more favourably than non-customers. Thus, it seems that the clinic's image has considerable influence on referral decisions. Particularly interesting is the additional finding that the referring institutions perceive pension insurers' directives to be of secondary relevance.

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Korrespondenzanschrift:

Thomas Altenhöner(MPH) 

Universität BielefeldFakultät für Gesundheitswissenschaften

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