Laryngorhinootologie 2001; 80(Supplement 1): 115-136
DOI: 10.1055/s-2001-13920
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Die Sialolithiasis und deren Behandlung

J. Zenk, H. Iro
  • Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenkranke der Universität Erlangen-Nürnberg
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Publication Date:
31 December 2001 (online)

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1Einleitung

Die Sialolithiasis des Menschen - Speichelsteine finden sich auch im Tierreich [50] [111] [156] [198] - ist eine der häufigsten Ursachen der entzündlichen Veränderungen der großen Kopfspeicheldrüsen. Die Häufigkeit wurde nach Rauch, ermittelt aus einem großen Sektionsgut, mit 1,15 % angegeben [167]. Viele Steinträger bleiben asymptomatisch, da kleine Steine oft unbemerkt abgehen. Andere epidemiologische Daten [55] bezifferten die Inzidenz für ein symptomatisches, also behandlungsbedürftiges Speichelsteinleiden, auf 27,5 - 59 Fälle pro einer Million Einwohner. Übertragen auf die Bundesrepublik Deutschland würde die Anzahl der symptomatischen Neuerkrankungen damit zwischen 2200 und ca. 5000 jährlich betragen.

Neue minimal invasive Behandlungsverfahren der Sialolithiasis haben sich in den letzten zehn Jahren entwickelt und müssen sich neben der klinischen Anwendbarkeit und Wirksamkeit auch den finanziellen Gegebenheiten stellen - dies insbesondere in einer Zeit mit immer knapperen Finanzen im Gesundheitswesen. Die Diskussion mit den Krankenkassen über Indikation und Entgelt neuer Methoden der Therapie hält trotz vorliegender gesicherter Daten noch an. Eine einheitliche Vorgehensweise ist auch insofern von Bedeutung, als die Diagnosestellung und Behandlung der Sialolithiasis sowohl von Zahnärzten, Kieferchirurgen, HNO-Ärzten und auch von Seiten der interventionellen Radiologie erfolgt [31].

Die hier vorliegende Übersicht soll die neuen Methoden zur Diagnostik und Therapie des Speichelsteinleidens zusammenfassen und deren derzeitigen Stellenwert aufzeigen.

Inhalt 1Einleitung116 2Anatomie116 3Ursachen der Sialolithiasis117 4Steinzusammensetzung117 5Epidemiologische und klinische Befunde118 5.1Alters- und Geschlechtsverteilung118 5.1.1Speichelsteine bei Kindern und Jugendlichen118 5.2Lokalisation und Größe119 5.3Zusammenhang mit anderen Steinleiden, Grunderkrankungen und Medikamenten119 5.4Symptomatik120 6Diagnostik120 7Therapie der Sialolithiasis122 7.1Maßnahmen bei Sialolithiasis mit akuter eitriger Sialadenitis122 7.2Sialagogische Maßnahmen, Drüsenmassage und Körbchenextraktion122 7.3Die Gangschlitzung zur Therapie von Speichelsteinen123 7.3.1Schlitzung des Wharton-Ganges123 7.3.1.1Operatives Vorgehen und Ergebnisse123 7.3.1.2Transorale Steinentfernung versus Exstirpation der Gl. submandibularis124 7.3.2Schlitzung des Stenon-Ganges124 7.4Lithotripsie von Speichelsteinen124 7.4.1Extrakorporale Lithotripsie124 7.4.1.1Elektrohydraulisches Prinzip125 7.4.1.2Elektromagnetisches Prinzip125 7.4.1.3Piezoelektrisches Prinzip125 7.4.1.4Verwendete Lithotripter126 7.4.1.5Patientenvorbereitung und Durchführung der Lithotripsie126 7.4.1.6Ergebnisse der extrakorporalen Lithotripsie bei Parotissteinen127 7.4.1.7Ergebnisse der extrakorporalen Lithotripsie bei Submandibularissteinen128 7.4.2Intrakorporale Lithotripsie129 7.4.2.1Laserlithotripsie129 7.4.2.2Elektrohydraulisch intrakorporale Lithotripsie129 7.4.2.3Pneumatische Lithotripsie130 7.5Drüsenexstirpation130 8Aktueller Stand der Therapie des Speichelsteinleidens130 8.1Steine der Glandula parotis130 8.2Steine der Glandula submandibularis131 9Literatur132