Gesundheitswesen 2001; 63(3): 162-165
DOI: 10.1055/s-2001-11969
Vorträge

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Beim Wunschberuf muss auch die Gesundheit mitspielen!

Eine Analyse arbeitsamtsärztlicher Gutachten bei Jugendlichen mit gesundheitlichen HandicapsI. Ueberschär
  • Ärztlicher Dienst des Landesarbeitsamtes Sachsen-Anhalt/Thüringen, Halle/Saale
    Ärztlicher Dienst der Hauptstelle der Bundesanstalt für Arbeit, Nürnberg (Leiter Dr. med. Dipl. Psych. W. Heipertz)
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Publication Date:
31 December 2001 (online)

Zusammenfassung

Bei der Berufswahl sollte neben den Interessen, Neigungen und Fähigkeiten auch die individuelle gesundheitliche Eignung adäquate Berücksichtigung finden, um spätere gesundheitlich bedingte Ausbildungsabbrüche bzw. die Aufgabe des erlernten Berufes und somit unnötige berufliche Rehabilitationsfälle im Interesse des Betroffenen, aber auch im Interesse der Solidargemeinschaft, zu vermeiden. Die Ergebnisse einer Untersuchung von 266 arbeitsamtsärztlichen Gutachtenfällen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen belegen, dass bezüglich einer arbeits- und sozialmedizinischen Beratung eines jeden Jugendlichen vor seiner Berufswahlentscheidung noch erhebliche Defizite bestehen. Neben der Darstellung der Untersuchungsergebnisse erfolgt die Aufzeigung von Lösungsmöglichkeiten.

Condition of Health Must Comply with the Aspects of the Desired Profession or Occupation!

When choosing a profession or occupation, the interests, the abilities, the inclination, innate propensities and, last but not least, health must be considered. Being fit for the job prevents dropouts in vocational education and from giving up the occupation, and avoids cases of employment rehabilitation. Before the decision on a vocational training is taken, a medical examination and consultation of an occupational and sociomedical expert should be mandatory.

The results of a study on the reasons of the vocational education dropouts or for giving up the occupation are presented and conclusions for improvement are discussed.

Literatur

  • 1 Sozialgesetzbuch Drittes Buch (III). Bundesanstalt für Arbeit - Arbeitsförderung - Textausgabe mit angrenzenden Gesetzen, Verordnungen, und BA-Regelungen. Stand 1.2.2000 Nürnberg; 2000
  • 2 Bahemann A. Begutachtungsprobleme bei der Berufswahl junger Menschen aus arbeitsamtsärztlicher Sicht.  MED SACH. 1995;  91 171-173
  • 3 Jugendarbeitsschutzgesetz.  (JArbSchG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 12. April 1976 (BGBl. I 1976 : 965), zuletzt geändert am 26. Januar 1998. 1998;  164
  • 4 Verordnung über die ärztlichen Untersuchungen nach dem Jugendarbeitsschutzgesetz (Jugendarbeitsschutzuntersuchungsverordnung - JArbSchUV) BGBl. I.  1990;  2221
  • 5 Weber A, Strebel H, Weltle D, Zeller W, Lehnert G. Zur Bedeutung von Sozialmedizin in der vertragsärztlichen Praxis.  Gesundheitswesen. 1998;  60 80-86
  • 6 Ludolph E, Schröter F. Die professionelle chirurgisch-orthopädische Begutachtung - Forderung an die Kompetenz des Sachverständigen.  MED SACH. 1997;  93 112-116
  • 7 Berufliche Rehabilitation junger Menschen - Handbuch für Schule, Berufsberatung und Ausbildung. Bundesanstalt für Arbeit Nürnberg; 1997

Dr. med. Ina Ueberschär

Ärztlicher Dienst des Landesarbeitsamtes Sachsen-Anhalt-Thüringen

Frau-von-Selmnitz-Straße 6

06110 Halle/Saale

Email: Ina.Ueberschaer@arbeitsamt.de

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