Dtsch Med Wochenschr 2000; 125(43): 1297-1300
DOI: 10.1055/s-2000-7992
Aktuelle Diagnostik und Therapie
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Glycoprotein-IIb/IIIa-Rezeptorantagonisten zur Verbesserung der thrombolytischen und interventionellen Therapie bei Patienten mit akutem Herzinfarkt

U. Zeymer, K.-L Neuhaus
  • Klinikum Kassel, Medizinische Klinik II (ehem. leitender Arzt: Prof. Dr. Karl-Ludwig Neuhaus †)
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Publication Date:
31 December 2000 (online)

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Der akute Herzinfarkt wird in der weit überwiegenden Mehrzahl der Fälle durch den thrombotischen Verschluss eines Herzkranzgefäßes verursacht. Durch eine schnellstmögliche und vollständige Wiederherstellung des Blutflusses im Infarktgefäß (sogenannte TIMI Grad 3 Patency) und vor allem durch eine rasche Reperfusion auf myokardialer Ebene lässt sich eine Begrenzung der Infarktgröße und auch eine Verringerung der Infarktsterblichkeit erreichen. Dabei ist aber eine erfolgreiche Rekanalisation des epikardialen Infarktgefäßes nicht notwendigerweise mit einer erfolgreichen myokardialen Reperfusion verbunden [1]. Eine wichtige Rolle bei der Wiederherstellung der mikrovaskulären Perfusion spielen die Thrombozyten, sodass eine effektive Blockierung der Thrombozytenfunktion in dieser Phase ein bedeutsames Therapieprinzip darstellt [2]. Die wirksamste Thrombozytenfunktionshemmung gelingt durch den Einsatz von Glycoprotein(GP-IIb/IIIa-Rezeptorantagonisten [3] . Im Folgenden sollen die bisher vorliegenden Daten zur Effektivität dieser Substanzen als Begleittherapie zur Thrombolyse und zur perkutanen koronaren Intervention (PCI) bei Patienten mit akutem Herzinfarkt besprochen werden.