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DOI: 10.1055/s-2000-12587
Meinungen und Einstellungen zum Thema Impfen bei niedergelassenen Ärzten, Offizinapothekern und ihrem Personal sowie aktueller Impfstatus dieser Gruppen
Publication History
Publication Date:
31 December 2000 (online)
Zusammenfassung
In der schriftlichen Umfrage bei niedergelassenen Allgemeinmedizinern, Praktikern und Internisten sowie Offizinapothekern wurden Einstellungen und Meinungen zum Thema Impfen erfragt und parallel dazu der aktuelle Impfstatus der beiden Berufsgruppen und ihres Personals eruiert.
Die Datenerhebung erfolgte mittels eines qualitativen vierseitigen Fragebogens und eines einseitigen Impfstatuserhebungsbogens. Die Auswertung erfolgte mit Hilfe des statistischen Programmpakets SPSS.
Das Infektionsrisiko wurde in den teilnehmenden 161 Praxen und 188 Apotheken insgesamt als eher gering eingestuft. Hinsichtlich des Impfstatus ergab sich bei den Ärzten mit 79,4 % und den Apothekern mit 63,3 % gegen Tetanus noch der beste Impfschutz. Die Ärzte waren daneben zu 73,4 % ausreichend gegen Hepatitis B geimpft. Bei allen übrigen Impfungen bewegt sich der Anteil ausreichend geimpfter Ärzte und Apotheker zwischen 6 und 55 %. Die Durchführung von Schutzimpfungen bei ihrem Personal fordern die Ärzte und Apotheker vor allem für Tetanus, Diphtherie und Poliomyelitis gefolgt von Hepatitis B und Influenza. Der tatsächliche Impfstatus des Personals erreicht jedoch insgesamt nicht das gewünschte Niveau. Er liegt bei 3-70 %. Impffortbildungen werden von Apothekern und vor allem ihrem Personal häufiger besucht als von Ärzten oder dem Praxispersonal. Ärzte sprechen häufiger Patienten aktiv auf Impfungen an als Apotheker und die Patienten fragen auch häufiger in Arztpraxen nach einer Impfberatung als in Apotheken.
Es besteht weiter akuter Handlungsbedarf, vor allem in Richtung der Motivation von Ärzten und Apothekern, ihre Vorbildfunktion zu nutzen. Eine zusätzliche verstärkte Aufklärung der Bevölkerung kann hier unterstützend wirken.
Opinions and Attitudes in Respect of Vaccination Among GPs, Pharmacists, and their Respective Staff, and Update Vaccination Status of These Groups
Object of this investigation was to evaluate attitudes and opinions of general practitioners, internal specialists and pharmacists with regard to vaccination. At the same time we investigated the actual vaccination state of these groups and of the medical staff and pharmacy staff.
Physicians and pharmacists answered by using a four-page written questionnaire. The vaccination state was evaluated by a single-page questionnaire. Analyses were made by using the statistical program SPSS.
The 161 physicians and 188 pharmacists participating in this study generally agree that the risk of infection in practice and pharmacy is not significant. The best vaccine protection in these groups was observed for tetanus. An effective inoculation against this pathogen was documented by 79.4 % of physicians and 63.3 % of pharmacists. 73.4 % of physicians had also a protection against hepatitis B. All other vaccinations were documented as actually protective only in 6-55 % of the cases. Physicians and pharmacists agree that their staff should have a vaccination against tetanus, diphtheria and poliomyelitis, followed by hepatitis B and influenza. The vaccination state of medical staff and pharmacy-staff does not attain the demanded standard. It shows levels of 3-70 %. Further education in vaccination is more often practised by pharmacists and their staff than by physicians and medical staff. Physicians are more active in advising patients about vaccination than pharmacists and patients rather consult their doctor than a pharmacist to give them vaccination advice.
There is still a need for motivation of physicians and pharmacists to be an example for their patients and clients respectively. In addition, more of public information could be helpful.
Key words
Vaccination - Vaccination Status - Education - Vaccination Advice
Literatur
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Dipl. oec. troph. Kathrin Seibt
Institut für Markt- und Medizinstudien (IMMEDIS) GmbH
Bergstraße 6
53639 Königswinter