Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 1999; 34(6): 359-371
DOI: 10.1055/s-1999-10828-3
MINI-SYMPOSIUM
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Einführung eines postoperativen Schmerzdienstes in der Klinik

S. A.  Schug
  • Section of Anaesthetics, Dept of Pharmacology, University
    of Auckland, New Zealand
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Publication Date:
28 April 2004 (online)

Einleitung

Postoperative Schmerztherapie ist in vielen Krankenhäusern ein Stiefkind geblieben, für das weder Anaesthesisten noch Chirurgen verantwortlich sein wollen. Somit ist es nicht verwunderlich, dass auch heute meist nur insuffiziente Verfahren zur Therapie solcher Schmerzen eingesetzt werden; eine Übersicht der Literatur zeigt, daß 50 - 70 % aller postoperativen Patienten unter starken Schmerzen leiden [1]. Selbst Daten der letzten Jahre (z. B. 1991) deuten hier nur auf eine geringfügige Verbesserung dieser unbefriedigenden Situation hin [2].

Dies ist insofern überraschend, als neue und bessere Techniken mit gut dokumentierter Effektivität und Sicherheit zur Therapie postoperativer Schmerzen entwickelt und jedem Arzt zugänglich sind (z. B. PCA, epidurale Analgesieverfahren). Die Hauptursache für dieses Problem ist der Mangel an angemessenen organisatorischen Strukturen zum Einsatz der Techniken im Routinebetrieb des Krankenhauses.

Eine solche Organisationsstruktur ist der von READY 1988 vorgeschlagene ‘anesthesiology-based postoperative pain management service’, ein unter Federführung der Anaesthesisten betriebener postoperativer Schmerzdienst [3]. Das dort vorgeschlagene Modell ist inzwischen mit lokalen Modifikationen in vielen Krankenhäusern auf der ganzen Welt eingeführt worden und hat sich als erfolgreich und sicher bewährt (z. B. Australien [4], Großbritannien [5], Deutschland [6]). Auch wir haben 1989 am Krankenhaus Auckland einen solchen Dienst aufgebaut, der bis heute weit über 10 000 postoperative Patienten ohne schwerwiegende Komplikationen versorgt hat [7].

Literatur

  • 1 Henn C, Lehmann KA. Prädiktoren des postoperativen Schmerzes: In: Der postoperative Schmerz. Lehmann KA (Hrsg.) Springer, Berlin 1990
  • 2 Semple P, Jackson IJB. Postoperative pain control - a survey of current practice.  Anaesthesia. 1991;  46 1074-1076
  • 3 Ready LB, Oden R, Chadwick HS, et al.. Development of an anesthesiology-based postooperative pain management service.  Anesthesiology. 1988;  68 100-108
  • 4 MacIntyre PE, Runciman WB, Webb RK. An acute pain service in an Australian teaching hospital: the first year.  Medical Journal of Australia. 1990;  153 417-421
  • 5 Wheatley RG, Madej TH, Jackson IJB, Hunter D. The first year's experience of an acute pain service.  British Journal of Anaesthesia. 1991;  67 353-359
  • 6 Maier C, Kibbel K, Mercker S, Wulf H. Postoperative Schmerztherapie auf Allgemeinen Krankenpflegestationen.  Anaesthesist. 1994;  43 385-397
  • 7 Schug SA, Haridas RP. Development ans organizational structure of an acute pain service in a major teaching hospital.  Australian and New Zealand Journal of Surgery. 1993;  63 8-13
  • 8 Schug SA, Torrie JJ. Safety assessment of postoperative pain management by an acute pain service.  Pain. 1993;  59 387-391
  • 9 Baird M, Schug SA. Safety aspects of postoperative pain relief.  Pain Digest. 1996;  6 219-225
  • 10 Breivik H. Recommendations for foundation of a hospital-wide postoperative pain service - A European view.  Pain Digest. 1993;  3 27-30

A/Professor Stephan A. Schug

Head, Section of Anaesthetics

Dept of Pharmacology

University of Auckland

Private Bag 92019

Auckland

New Zealand