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DOI: 10.1055/s-0044-1784335
Anstieg der Komplikationen bei akuter Mittelohrentzündung im Zuge der Covid-19-Pandemie
Hintergrund Nach der Aufhebung nicht-pharmazeutischer Maßnahmen während der Covid-19-Pandemie zeigte sich ein Anstieg der Inzidenz komplizierter Mittelohrentzündungen, gefolgt von einem Anstieg der durchgeführten Mastoidektomien. Ziel dieser Studie war es, die Anzahl der durchgeführten Mastoidektomien im Verlauf der Covid-19-Pandemie als Indikator für Komplikationen einer akuten Otitis media zu erfassen.
Ergebnisse Ausgewertet wurden die Daten von 24.824.763 Bundesbürgern im Zeitraum von 2014 bis 2023. Diese Patienten waren bei 3 großen deutschen Krankenkassen versichert. Verglichen mit den Jahren davor, ging die Zahl der durchgeführten Mastoidektomien während der Covid-19-Pandemie bei Kindern im Alter von 0 bis 6 Jahren um 54% und bei Kindern im Alter von 7 bis 18 Jahren um 62% zurück. Bei Erwachsenen wurden 30% weniger Mastoidektomien durchgeführt. Nach der Aufhebung der meisten nichtpharmazeutischen Interventionen (NPI) war ein starker Zuwachs an durchgeführten Mastoidektomien zu verzeichnen. So stieg die Zahl der Mastoidektomien bei Kleinkindern im Vergleich zu den Daten während der Covid-19-Pandemie um das 6,1-fache. Bei Schulkindern war der Anstieg mit einem Faktor von 8,7 noch größer.
Schlussfolgerung Unter den NPIs der Covid-19-Pandemie wurde ein Rückgang an durchgeführten Mastoidektomien festgestellt, was auf eine geringere Inzidenz komplizierter akuter Mittelohrentzündungen schließen lässt. Im Gegensatz dazu kam es nach Aufhebung der Hygienemaßnahmen zu einem starken Anstieg der Inzidenz komplizierter Mittelohrentzündungen. Die aktuelle Entwicklung führt dazu, dass Mastoidektomien häufiger durchgeführt werden, ein Verfahren, das früher eher selten durchgeführt wurde. Dies stellt neue Anforderungen an den klinischen Alltag.
Publication History
Article published online:
19 April 2024
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Georg Thieme Verlag KG
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