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DOI: 10.1055/s-0044-1781898
GUT GEHT’S – kommunaler Strukturaufbau im Bereich Gesundheitsförderung im Gesundheitsamt Frankfurt am Main: jährliche Stadtgesundheitskonferenzen
Hintergrund: Im Jahr 2015 trat das Gesetz zur Stärkung der Gesundheitsförderung und Prävention (PrävG) in Kraft. Das Präventionsgesetz bzw. die daraus hervorgegangene hessische Landesrahmenvereinbarung fördern die zielgerichtete Zusammenarbeit und Kooperation gesundheitsbezogener Akteure in der Prävention und Gesundheitsförderung. Maßnahmen und Angebote sollen insbesondere dort greifen und umgesetzt werden, wo Menschen leben, lernen und arbeiten (vgl. Ottawa Charta 1986). Gesundheitsämter sind dazu befähigt, diese Strukturen vor Ort aufzubauen (vgl. §1 (2) Nr. 3 HGöGD). Wie die Umsetzung im Gesundheitsamt Frankfurt am Main aussieht, wird im Folgenden beantwortet.
Methode: Der kommunale Strukturaufbau GUT GEHT’S wurde im Rahmen des Programms „Gesunde Städte und Regionen – Prävention kommunal“ durch die Techniker Krankenkasse für fünf Jahre seit Sommer 2017 bis Ende 2022 begleitet und gefördert, seit 2023 verstetigt und in die Strukturen des Gesundheitsamts Frankfurt als Teil des Sachgebiets Kommunikation, Wissenschaft und Gesundheitsförderung eingegliedert.
Die Förderung der Gesundheit ist die gemeinsame Verantwortung aller Akteur:innen in der Stadt. Deshalb konzentriert sich GUT GEHT’S in der Kernstruktur auf die Vernetzung, Vermittlung und Multiplikation der Frankfurter Akteur:innen, die an dem Ziel arbeiten, Gesundheit und Lebensqualität der Frankfurter:innen zu erhalten, zu verbessern und zu fördern sowie Krankheit zu verhüten. Gesundheitsförderung wird dabei als Querschnittsaufgabe verstanden, die eine sektorenübergreifende Zusammenarbeit der städtischen Ämter mit allen gesundheitsrelevanten Akteur:innen, Institutionen und Initiativen außerhalb der Stadtverwaltung erfordert (health in all policies).
Ergebnisse: Seit 2018 findet einmal im Jahr eine Stadtgesundheitskonferenz (SGK) statt, mit der GUT GEHT’S jährlich über 100 engagierte Fachleute diverser Disziplinen zusammenbringt, die sich für die Förderung der Gesundheit der Menschen in der Stadt stark machen. Ziel der SGKs ist die Vernetzung, der Austausch und die Bündelung von gesundheitsförderlichen Strategien und Projekten, um gemeinsam gesundheitsbewusste Verhaltensweisen und gesunde Lebensverhältnisse in Frankfurt voranzubringen. Jedes Jahr wird ein neues Schwerpunktthema ausgerufen. Den Vorsitz der SGKs haben das Gesundheitsamt und das Gesundheitsdezernat der Stadt Frankfurt.
Ende Juni 2023 fand die 4. SGK statt und stellte unter dem Titel „GUT GEHT’S gemeinsam durch heiße Zeiten“ die Frage, mit welchen Präventionsmaßnahmen und Angeboten den Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit der Bevölkerung begegnet werden kann. Das Ergebnis einer Themengruppe dient nun als Grundlage für einen Projektantrag, bei dem es um die Etablierung eines Buddy Systems geht, um Menschen, die allein leben oder nicht mehr mobil sind, in ihrem Zuhause zu erreichen.
Zudem finden auf Wunsch der Konferenzteilnehmenden von 2022 seit Ende 2022 zusätzlich einmal im Quartal Vernetzungstreffen statt, wo sich Frankfurter Akteur:innen zu ausgewählten Themen austauschen und vernetzen.
Schlussfolgerung: Die Erfahrungen des kommunalen Strukturaufbaus in Frankfurt zeigen, dass die jährlichen Stadtgesundheitskonferenzen ein wichtiges Instrument sind, um Akteur:innen aus unterschiedlichen Bereichen der Stadtgesellschaft zusammenzubringen, die sich für die Gesundheit aller Frankfurter:innen in der Metropole stark machen.
Die Struktur der SGKs wird derzeit weiterentwickelt, um die Beteiligung der Akteur:innen sowie die Aufgaben und Ziele der Akteursarbeit in den SGKs zu schärfen.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
10. April 2024
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Georg Thieme Verlag
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