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DOI: 10.1055/s-0044-101861
Dysgrammatismus
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
19. März 2018 (online)

Der Dysgrammatismus (auch als Agrammatismus infantilis oder Paragrammatismus bezeichnet) wird als grammatische, morphologische und syntaktische Störung des Sprechens und des Schreibens definiert, die mit zusätzlichen Beeinträchtigungen in motorischen und kognitiven Bereichen einhergeht [1]. Zusätzlich treten Auffälligkeiten auf der semantischen Sprachebene auf. Ein dysgrammatisches Sprachverhalten ist bis zum 4. Lebensjahr physiologisch, jedoch sind Fehler beim Dativgebrauch und bei einigen Wortflexionen auch im 4. Lebensjahr noch altersgerecht. Liegt im 5. bzw. 6. Lebensjahr noch kein Verständnis der muttersprachlichen Grammatik vor, spricht man von einem Dysgrammatismus.
Der Dysgrammatismus ist ein Störungsbild, das meist in eine Sprachentwicklungsverzögerung eingebettet ist und auch mit kognitiven und körperlichen Einschränkungen zusammen auftreten kann. Sprachtherapie muss an allen auffälligen Punkten anknüpfen und über den sprachlichen Kontext hinaus fördern. Die Inhalte der Therapie müssen zudem an die kognitiven Fähigkeiten des Patienten angepasst werden.