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DOI: 10.1055/s-0044-101588
CHP1-Mutation verursacht zerebelläre Ataxie
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
28. Juni 2018 (online)
Autosomal rezessive zerebelläre Ataxien (ARCAs) sind eine heterogene Gruppe komplexer neurodegenerativer Erkrankungen, die mit einer Atrophie des Kleinhirns einhergehen. Dieser Bereich unseres Gehirns steuert Präzision, Koordination und genaues Timing von willkürlichen Muskelbewegungen wie Gehen, Schreiben und Sprechen. Die genetische Ursache dieser schweren Erkrankungen ist bei mindestens 40 % der Patienten unbekannt.
Nun wurde eine neue CHP1-Mutation durch „Whole Exome Sequencing“ in einer Familie mit 4 gesunden und 2 ARCA-betroffenen Kindern gefunden. Die Wissenschaftler untersuchten die funktionelle Wirkung der Mutation auf die Proteinfunktion und -expression und fanden heraus, dass das mutierte CHP1-Protein unlöslich ist und daher riesige Aggregationen in der Zelle bildet.
Mit dem Ziel, die pathogenen Folgen der CHP1-Reduktion in einem Wirbeltiermodell zu analysieren, entwickelten die Forscher ein Zebrafischmodell mit verminderter CHP1-Expression unter Verwendung von Morpholinos, welche die Translation und Synthese des Proteins blockieren. Der CHP1-Mangel im Zebrafisch ähnelte stark den klinischen Symptomen der von ARCA Betroffenen und führte zu einem Ataxie-ähnlichen Phänotyp, der durch eine Kleinhirn-Atrophie, motorische Neuropathie und abnormale “ataxtische” Kontraktionen gekennzeichnet war.
Nach einer Mitteilung der Uniklinik Köln