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DOI: 10.1055/s-0044-100776
Kavernöses Hämangiom der Nabelschnur
Publication History
Publication Date:
19 June 2018 (online)
Fallpräsentation
29-jährige IV.-Gravida/III.-Para. Erstvorstellung mit 39+6 Schwangerschaftswochen zur Geburtsanmeldung. Unauffällige Familienanamnese. In der Vorgeschichte 2 Spontangeburten mit jeweils gesunden Kindern und ein Frühabort. Einnahme von L-Thyroxin in der Schwangerschaft; kein Hinweis auf Gestationsdiabetes im oralen Glukosetoleranztest. Mehrfache Fetometrien und Sonografien im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge ohne auffällige Befunde. Erneuter Vorstellung bei beginnender Wehentätigkeit. In der Aufnahmesonografie eutrophes Kind mit unauffälligem A. umbilicalis-Doppler. Zunahme der Wehentätigkeit und Geburtsbeginn mit regulärem CTG-Muster im Verlauf. Komplikationslose Spontangeburt eines reifen weiblichen Neugeborenen aus Schädellage; Geburtsgewicht 3655 g, Na-pH 7,35, Apgar 8/10/10.
Nach Geburt des Kindes zeigte sich eine deutlich sichtbare, derbe und augenscheinlich mit Blut gefüllte Veränderung der Nabelschnur über eine Länge von ca. 11 cm; zudem Veränderung der Gefäßoberfläche, -farbe und -festigkeit ([Abb. 1]). Die restliche Nabelschnur war unauffällig. Abnabelung des Kindes im unauffälligen Nabelschnurbereich. Keine weiteren Besonderheiten bei der U1. Hinzuziehen der Pädiater im Kreißsaal zur Rücksprache und Vereinbarung des weiteren Procedere. Bei klinisch unauffälligem Kind Entschluss zur erneuten kinderärztlichen Vorstellung am Folgetag.
Versendung des betroffenen Nabelschnurabschnittes in die Pathologie. Mikroskopischer Befund: Auf der Schnittfläche des insgesamt 12 cm langen Nabelschnuranteils sind 3 Gefäße erkennbar. Es zeigt sich eine langstreckige Thrombose einer Nabelarterie, mit Anteilen eines mindestens 15 mm langen kavernösen Hämangioms im paravasalen Raum (Stichproben). Es konnten keine Kurzschlussverbindungen zwischen den Nabelschnurgefäßen nachgewiesen werden.
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Literatur
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