Z Geburtshilfe Neonatol 2023; 227(S 01): e228
DOI: 10.1055/s-0043-1776613
Abstracts
DGPM

Untersuchung zur Wertigkeit verschiedener fetaler Überwachungsmethoden

L. Kömmel
1   Universitätsklinikum Jena, Klinik für Geburtsmedizin, Jena, Deutschland
,
J. Zöllkau
1   Universitätsklinikum Jena, Klinik für Geburtsmedizin, Jena, Deutschland
,
Y. Heimann
1   Universitätsklinikum Jena, Klinik für Geburtsmedizin, Jena, Deutschland
,
A. Schmidt
2   Universitätsklinikum Jena, Klinik für Neurologie, Biomagnetisches Zentrum, Jena, Deutschland
,
H. Ortlam
1   Universitätsklinikum Jena, Klinik für Geburtsmedizin, Jena, Deutschland
,
R. Löwe
1   Universitätsklinikum Jena, Klinik für Geburtsmedizin, Jena, Deutschland
,
F. Weschenfelder
1   Universitätsklinikum Jena, Klinik für Geburtsmedizin, Jena, Deutschland
,
T. Groten
1   Universitätsklinikum Jena, Klinik für Geburtsmedizin, Jena, Deutschland
› Author Affiliations
 

Einleitung In der Geburtsmedizin steht die Erkennung und Vermeidung von Komplikationen in der Schwangerschaft, bei der Geburt und auch lebenslang für das Kind im Vordergrund. Häufige Risikofaktoren sind der maternaler Diabetes mellitus, die Schwangerschaftscholestase und auch die mütterliche Adipositas. Diese mütterlichen Erkrankungen können zu Veränderungen am fetalen Herzen führen und dessen Funktion einschränken. Die fetale Herzfunktion kann durch die Herzfrequenzvariabilität (HRV), welche Aufschluss über die Aktivität des autonomen Nervensystems gibt und durch die Messung der Herzzeitstrecken, die das kardiale Reizleitungssystem widerspiegeln, beschrieben werden. In dieser prospektiven Studie wird die Wertigkeit verschiedener fetaler Überwachungsmethoden untersucht. Ziel ist es, mehr über das prädiktive Potential der HRV und Herzzeitstrecken auf das neonatale Outcome zu erfahren und die Abhängigkeit der kardialen Elektrophysiologie und der autonomen Funktion von der maternalen Stoffwechsellage zu beschreiben.

Methoden In die Studie wurden Schwangere eingeschlossen, die im Rahmen der Routineversorgung in unserer Ambulanz eine Ultraschalluntersuchung und eine Blutentnahme enthielten. Zusätzlich werden eine computergestützte Kardiotokographie (cCTG) und ein fetales Elektrokardiogramm (fEKG) durchgeführt. Die HRV ist ein etablierter Marker des fetalen autonomen Nervensystems und ermöglicht die Erkennung von Störungen dessen. Die Analyse des fEKG ermöglicht die Früherkennung von Erregungsleitungsstörungen. Nach der Geburt wird das Nabelschnurblut auf stoffwechselrelevante Parameter untersucht und innerhalb der ersten 48 Lebensstunden des Neugeborenen wird ein EKG durchgeführt. Nach der Geburt vergleichen wir diese Befunde mit den neonatalen Herzzeitstrecken und Outcome.

Ergebnisse Bisher wurden 144 Frauen (75 Kontrollen, 47 GDM, 28 Adipositas, 4 ICP, 2 Typ 1 DM, 2 Typ 2 DM) rekrutiert. Von diesen haben 115 entbunden und es wurden 105 neonatale EKGs durchgeführt. Die Rekrutierung soll bis Ende September abgeschlossen werden, um anschließend statistische Analysen durchzuführen. Parallel zur Rekrutierung werden die fEKGs, cCTGs und neonatale EKGs nach standardisierten Verfahren analysiert.

Diskussion Eine erweiterte multimodale Untersuchung kann nicht nur zum Verständnis der fetalen Herzfunktion beitragen, sondern wird auch dazu beitragen potentiell gefährdete Feten frühzeitig identifizieren.



Publication History

Article published online:
15 November 2023

© 2023. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany