Gesundheitswesen 2023; 85(S 04): S254
DOI: 10.1055/s-0043-1773737
Abstracts | ÖGPH

Bürger:innen-Beteiligung zur Zukunft der Gesundheitsförderung

Gerlinde Rohrauer-Näf
1   Fonds Gesundes Österreich
,
Irina Vana
1   Fonds Gesundes Österreich
,
Lisa Schlee
1   Fonds Gesundes Österreich
› Author Affiliations
 

Hintergrund Übergeordnetes Ziel des partizipativen Strategieprozesses „Zukunft Gesundheitsförderung“ ist es, eine Zukunft in guter Lebensqualität, mit vielen gesunden Lebensjahren und Chancengerechtigkeit für alle in Österreich lebenden Menschen zu ermöglichen. Perspektiven der Bevölkerung, von Expertinnen und Experten, Akteur:innen aus Praxis und Politik wurden erhoben, um einen Konsens zu finden, welche Maßnahmen in den nächsten Jahren besonders vielversprechend sind.

Methode Dazu wurden unterschiedliche Methoden zu einem breiten Beteiligungsprozess kombiniert: Foresight-Methodik, Bürger:innen-Räte, online-Konsultationen und Fokusgruppen mit Personen, die eher mit Hürden konfrontiert sind, an anderen Beteiligungsformaten teilzunehmen. Die zahlreichen Perspektiven, wurden schließlich in einer gemeinsamen Konferenz auf Basis von „High-Impact-Kriterien“ bewertet, zu Maßnamenbündeln zusammengefasst und von einem Redaktionsteam anschließend als Ergebnispapier des Beteiligungsprozesses zu einer „Roadmap“ aufbereitet.

Ergbenisse Das Ergebnis zeigt, dass eine breite Beteiligung von Bürger:innen bei gesundheitsrelevanten Themen von grundlegender Bedeutung ist. Der Prozess zeigt aber auch, dass Perspektiven oft nebeneinander stehen bleiben und die differenzierte Auseinandersetzung mit diesen, aufgrund der Komplexität des Prozesses, letztlich dennoch in einem Expert:innen-Kreis passiert.

Schlussfolgerungen In unserem Beitrag wollen wir das Spannungsverhältnis zwischen einem breiten Beteiligungsprozess und der Konsensfindung, die erst durch die Konfrontation mit verschiedenen Perspektiven möglich wird, ausloten: Welche Methoden und Formate schaffen einen breiten Konsens? Wie kann transparent gemacht werden, welche Ideen im Ergebnis Eingang finden? Wie kann mit Widerspruch umgegangen werden und wie soll gesichert werden, dass (Teil-)Erkenntnisse dennoch gemeinsam weitergetragen werden?



Publication History

Article published online:
09 October 2023

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