Ultraschall Med 2023; 44(S 01): S43
DOI: 10.1055/s-0043-1772366
Abstracts
Innere Medizin
Vorträge

Direkter Gerätevergleich der Scherwellenelastografie und Leberfettquantifizierung zweier Ultraschallgeräte im Vergleich zur Leberhistologie

Wolfgang Kratzer
1   Universitätsklinikum Ulm, Ulm, Deutschland
,
Heike Neubauer
2   Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG, Biberach an der Riß, Deutschland
,
Eric Simon
2   Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG, Biberach an der Riß, Deutschland
,
Oliver Krenkel
2   Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG, Biberach an der Riß, Deutschland
,
Markus Werner
2   Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG, Biberach an der Riß, Deutschland
,
Julian Schmidberger
1   Universitätsklinikum Ulm, Ulm, Deutschland
,
Patrycja Schlingeloff
1   Universitätsklinikum Ulm, Ulm, Deutschland
,
Mark Haenle
1   Universitätsklinikum Ulm, Ulm, Deutschland
› Institutsangaben
 

Einleitung und Fragestellung Ziel der Studie ist die nichtinvasive sonografische Quantifizierung von Fettgehalt, Fibrose/ Zirrhose bei Patienten mit Verdacht auf eine Nichtalkoholische Fettlebererkrankungen (NAFLD) bzw. Nichtalkoholische Steatohepatitis (NASH). Hierbei sollen zwei Ultraschallgeräte mit der Histologie als Goldstandard verglichen werden.

Material und Methodik Die Bestimmung der Scherwellenelastografie (2D-SWE), Schwerwellendispersion (SWD) und Leberfettquantifizierung (ATI) erfolgte mit einem Canon Aplio i800 im Vergleich zur Bestimmung der Punkt-SWE (p-SWE) und Ultrasound Derived Fat Fraction (UDFF) mit einem Siemens Acuson Sequoia mit anschließender Leberbiopsie.

Ergebnisse Insgesamt 15 Patienten mit histologisch gesicherter Hepatopathie (9 [60.0%] Männer/ 6 [40.0%] Frauen) konnten bisher eingeschlossen werden. Das durchschnittliche Alter lag bei 39.3±15.6 Jahren, der Body-Mass-Index (BMI) bei 26.4±5.1 kg/cm2 und der NAS-Score bei 4.0±1.6. Klinisch zeigten sich erhöhte Transaminasen [(ALT: 93.3±62,4 IU/L), (AST: 102.3±105.7 IU/L), (GGT: 422.1±624.6 IU/L)]. Sonografisch ergab sich bei 8/15 (53.3%) eine Steatose Grad I, bzw. 3/15 (20.0%) Grad II. B-Bild sonografisch zeigte sich bei 2/15 (13.3%) eine Zirrhose, bei zwei ein unklarer Befund. Unter Berücksichtigung von Alter und BMI konnte keine signifikante Korrelation zwischen NAS-Score, UDFF, p-SWE, 2D-SWE, SWD und ATI ermittelt werden (p>0.05). Eine Korrelation ergab sich für die sonografischen Fettlebergrade mit der p-SWE [r=0.99681, p<.0001]. Eine Korrelation von Elastografie mit Fibrosegraden war aufgrund der geringen Fallzahl noch nicht sinnvoll möglich. Außerdem zeigten sich Unterschiede bei den NAS-Scores zwischen Steatose Grad 0/Grad 1 und Steatose Grad 2/Grad 3 (2.8±1.3 vs. 5.3±0.5; p=0.0256).

Zusammenfassung Im Rahmen der Pilotstudie zeigten sich bei geringer Fallzahl bisher keine signifikanten Unterschiede zwischen den benutzten Geräten/Methoden bezüglich der Vorhersage des Fibrosegrades bzw. des Fettgehalts der untersuchten Lebern.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
29. August 2023

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