Ultraschall Med 2023; 44(S 01): S21
DOI: 10.1055/s-0043-1772306
Abstracts
Gynäkologie & Geburtshilfe
Vorträge

Telemedizin in der Pränataldiagnostik: Durchführbarkeit und Zufriedenheit mit der Beratung

Daniela Willy
1   Universitätsklinikum Münster, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Sektion für Geburtshilfe und Pränatalmedizin, Münster, Deutschland
,
Ralf Schmitz
1   Universitätsklinikum Münster, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Sektion für Geburtshilfe und Pränatalmedizin, Münster, Deutschland
,
Mareike Möllers
1   Universitätsklinikum Münster, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Sektion für Geburtshilfe und Pränatalmedizin, Münster, Deutschland
,
Maria Eveslage
2   Universitätsklinikum Münster, Institut für Biometrie und Klinische Forschung, Münster, Deutschland
,
Karen Fischhuber
2   Universitätsklinikum Münster, Institut für Biometrie und Klinische Forschung, Münster, Deutschland
,
Michael Storck
3   Universitätsklinikum Münster, Institut für medizinische Informatik, Münster, Deutschland
,
Franziska Emming
4   Universitätsklinikum Münster, Stabsstelle für vernetzte Medizin, Münster, Deutschland
,
Jan Wohlmann
4   Universitätsklinikum Münster, Stabsstelle für vernetzte Medizin, Münster, Deutschland
,
Christian Juhra
4   Universitätsklinikum Münster, Stabsstelle für vernetzte Medizin, Münster, Deutschland
,
Kathrin Oelmeier
1   Universitätsklinikum Münster, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Sektion für Geburtshilfe und Pränatalmedizin, Münster, Deutschland
› Institutsangaben
 

Einleitung und Fragestellung Durch Fachkräftemangel, Zentralisierung von Experten sowie den immer weiter zunehmenden technischen Fortschritt hat sich die Telemedizin in vielen unterschiedlichen Bereichen der Medizin bereits etabliert. Telemedizin in der Pränatalmedizin ist hingegen noch nicht weit verbreitet und Daten zur Durchführbarkeit, Zufriedenheit mit der Beratung sowie zu Auswirkungen auf den weiteren Behandlungsverlauf liegen kaum vor. Ziel dieser Arbeit war es daher, diese Daten während des Aufbaus eines regionalen Telemedizinnetzwerks zu erheben und zu analysieren.

Material und Methodik Diese prospektive Studie war Teil eines größeren Telemedizinprojektes und wurde an unserem Universitätsklinikum durchgeführt. Für die Beratungen wurde die La Well CGM’s ELVI Software genutzt. Zur Erfassung der Durchführbarkeit und Zufriedenheit mit der pränatalmedizinischen Beratung wurden Fragebögen entwickelt, welche sowohl von den PränataldiagnostikerInnen, als auch von den teilnehmenden Patientinnen ausgefüllt wurden.

Ergebnisse Es wurden 75 pränatalmedizinische Beratungen per Telemedizin durchgeführt. Bei 37% der Beratungen kam es zu technischen Problemen, was jedoch in den allermeisten Fällen nicht zu einem Abbruch der Beratung führte. Die Zufriedenheit mit den Beratungen war auf Seiten der Patientinnen mit 95% hoch. Die teilnehmenden PränataldiagnostikerInnen schätzten 96% der Beratungen als sinnvoll und zielführend ein. Durch die Beratung via Telemedizin konnte eine Vorstellung im Hause in 88% der Fälle vermieden werden.

Zusammenfassung Trotz häufig auftretender technischer Probleme waren pränatalmedizinische Beratungen via Telemedizin durchführbar und führten zu einer hohen Zufriedenheit. Damit scheint diese Form der Beratung auch in einem so sensiblen Bereich wie der Pränataldiagnostik eine vielversprechende Alternative zur Vorstellung in der Klinik zu sein. Wie sich der Einsatz von Telemedizin in der Pränataldiagnostik auf die Kosten und das perinatale Outcome auswirkt, sollte Gegenstand weiterer Untersuchungen sein.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
29. August 2023

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