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DOI: 10.1055/s-0043-1771638
Trauma und Essstörungen – Besonderheiten in der Behandlung komorbider Symptomatik
Einleitung Ein signifikanter Anteil von Patient*innen mit PTBS leidet komorbid an einer Essstörung, welche häufig eng mit der Traumafolgesymptomatik verknüpft ist. Die therapeutische Arbeit an zwei stark ausgeprägten Störungsbildern stellt Therapeut*innen vor besondere Herausforderungen, sowohl hinsichtlich der Priorisierung der Therapieziele und –interventionen als auch in Bezug auf die Gestaltung der therapeutischen Beziehung. In der Behandlung dieser Patient*innen ist daher die Berücksichtigung von Schnittpunkten für eine erfolgreiche Therapie unumgänglich.
Methoden Basierend auf Erfahrungen in der klinischen Arbeit mit Patient*innen werden Schwierigkeiten, Besonderheiten und wichtige Kernthemen in der Behandlung dargestellt. Zum einen wird der Fokus auf die Funktionalität der Essstörungssymptomatik vor dem Hintergrund der PTBS erläutert und Schnittpunkte beschrieben. Zum anderen werden Ansätze für die herausfordernde parallele Arbeit an beiden Störungsbildern dargestellt.
Ergebnisse Es bestehen thematische Überschneidungen der beiden Störungsbilder (Körperakzeptanz, Kontrollerleben, Emotionsregulation). Eine symptomorientierte Essstörungstherapie ist für eine langfristige Genesung auch dann notwendig, wenn diese sekundär im Rahmen einer Traumatisierung auftritt. Hierfür ist es unter anderem relevant, in der therapeutischen Beziehung sowohl Struktur vorzugeben und klare Vereinbarungen zu schaffen, als auch durch eine emotions- und bedürfnisorientierte Gestaltung einen sicheren Raum für die Traumatherapie zu schaffen.
Schlussfolgerung Die durch das komorbide Auftreten von Essstörungs- und posttraumatischer Symptomatik entstehenden Schwierigkeiten können durch gezieltes therapeutisches Vorgehen gut aufgefangen und bewältigt werden.
Publication History
Article published online:
06 September 2023
© 2023. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag
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