Adipositas - Ursachen, Folgeerkrankungen, Therapie 2023; 17(03): 161-162
DOI: 10.1055/s-0043-1771628
Abstracts
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Behandlungsergebnisse teilstationärer Essstörungstherapie: Auswertung tagesklinischer Routinediagnostikdaten

M. Greetfeld
1   Schön Klinik Roseneck, Prien
,
A. Meule
1   Schön Klinik Roseneck, Prien
2   Ludwig-Maximilians-Universität, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, München
,
A. Dieffenbacher
1   Schön Klinik Roseneck, Prien
2   Ludwig-Maximilians-Universität, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, München
,
U. Voderholzer
1   Schön Klinik Roseneck, Prien
2   Ludwig-Maximilians-Universität, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, München
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Einleitung Sowohl für die Anorexia nervosa (AN) als auch für die Bulimia nervosa (BN) finden sich in der S3-Leitlinie Empfehlungen zu tagesklinischer Behandlung. Das tagesklinische Setting bietet durch die hohe Alltagsnähe einerseits therapeutische Chancen, andererseits bringt es auch Limitationen mit Blick den behandelbaren Schweregrad mit sich.

Methoden Es wurden Routinediagnostikdaten bei Aufnahme und Entlassung von 122 erwachsenen Tagesklinik-PatientInnen (Alter M=26 Jahre, 4 männlich, Behandlungsdauer M=79 Tage) mit AN (n=67) und BN (n=55) ausgewertet. Abhängige Variablen waren der Body-Mass-Index, das durch die BezugstherapeutInnen eingeschätzte allgemeine Funktionsniveau (Global Assessment of Functioning) sowie die selbstberichtete Essstörungssymptomatik (Eating Disorder Examination–Questionnaire), Depressivität (Patient Health Questionnaire–9), Lebenszufriedenheit (Satisfaction With Life Scale) und zwanghaftes Bewegungsverhalten (Commitment to Exercise Scale, Compulsive Exercise Test).

Ergebnisse Beide Gruppen zeigten eine Gewichtzunahme, wobei diese bei PatientInnen mit AN (DM=1,0 kg/m²) stärker war als bei PatientInnen mit BN (DM=0,5 kg/m²). Eine Zunahme der Lebenszufriedenheit zeigte sich dahingegen nur bei den PatientInnen mit BN, während die Werte bei PatientInnen mit AN unverändert blieben. In beiden Gruppen nahm gleichermaßen das allgemeine Funktionsniveau stark zu, die Essstörungssymptomatik stark ab und die Depressivität und das zwanghafte Bewegungsverhalten mit kleinen bis mittelhohen Effektstärken ab.

Schlussfolgerung Die tagesklinische Behandlung von AN und BN ist insbesondere mit Blick auf die Essstörungssymptomatik und das allgemeine Funktionsniveau wirksam. Andere wesentliche Symptombereiche (Gewichtszunahme bei AN, Bewegungsdrang) sind im tagesklinischen Setting möglicherweise schlechter adressierbar als im vollstationären Setting. Weitere Untersuchungen zur Differenzialindikation der Behandlungsformen sind nötig.



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Article published online:
06 September 2023

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