Eltern als Ressource: Das Engagement des Elternnetzwerks Magersucht e.V. bei der Unterstützung von Familien im Kampf gegen Anorexie

Eltern sind nicht schuld an der Erkrankung ihrer Kinder, sondern können eine große Ressource bei der Wiederernährung und im Recovery Prozess sein. Das Elternnetzwerk Magersucht e.V. stellt seine Hilfsangebote für Eltern zur Behandlung von an Anorexie erkrankten Kindern und Jugendlichen vor. Wichtigster Bestandteil der Arbeit ist die in der Form einmalige Akuthilfe in Deutschland mit Online-Selbsthilfegruppen durch Eltern für Eltern. Das Netzwerk bietet Eltern innerhalb von 24 Stunden ein erstes Gespräch an. Die von jeweils drei ehrenamtlichen Moderator:innen geführten Online-Elterngruppen ermöglichen einen fast 24/7 Austausch mit anderen betroffenen Familien in einem geschützten Rahmen und geben konkrete Alltagshilfe für die Pflege des erkrankten Kindes zu Hause. Bislang sind dies rund 350 Familien in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Der Verein informiert und klärt Eltern außerdem u.a. mittels eines Blogs über alle Themen rund um die Krankheit sowie über evidenzbasierte Behandlungs- und Therapiemethoden auf. Dabei stehen besonders familienbasierte Ansätze wie z.B. FBT (familienbasierte Therapie), die Maudsley Methode oder das HOT Aachen (Home Treatment) im Fokus, weil hier den Eltern eine wichtige Rolle im Genesungsprozess eingeräumt wird. Die Erfahrung zeigt, dass die Schulung, Stärkung und Einbindung der Eltern in das Behandlungsteam von großem Vorteil sein kann und die vertrauensvolle Zusammenarbeit aller an der Heilung beteiligten Parteien stärkt. Mit dem Ziel der Prävention und Aufklärung bietet der Verein Schulungen/Workshops für pädagogisches Fachpersonal und will zudem gegen die Stigmatisierung dieser Krankheit in der Gesellschaft vorgehen. Dazu holt sich das Elternnetzwerk wichtige Unterstützung aus der Fachwelt und steht im Austausch mit führenden Kliniken, Ärzten und Therapeuten.

Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
06. September 2023