Laryngorhinootologie 2023; 102(S 02): S18
DOI: 10.1055/s-0043-1766470
Abstracts | DGHNOKHC
Bildgebende Verfahren: Ohr/Schläfenbein

Hochauflösende Darstellung von Substrukturen der Gehörknöchelchen mit dem micro-CT

Eva Krafft
1   Univ. HNO Klinik Würzburg
,
Kristen Rak
2   Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, plastische und ästhetische Operationen, Universitätsklinikum Würzburg, Otologie
,
Rudolf Hagen
2   Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, plastische und ästhetische Operationen, Universitätsklinikum Würzburg, Otologie
› Institutsangaben
 

über die Substruktur der Gehörknöchelchen ist noch wenig bekannt. Mit der hochauflösenden Röntgenmikrotomographie (micro-CT) ist es möglich, Mikrostrukturen hochauflösend zu untersuchen, ohne die Präparate für eine histopathologische Untersuchung aufzuarbeiten. In dieser Pilotstudie wird die anatomische Mikrostruktur des Amboss mit Hilfe des micro-CTs analysiert. Ambosspräparate wurden aus Felsenbeinpräparaten entnommen, Formalin-fixiert und mit dem μCT-Prototyp-System MetRIC der EZRT Gruppe/ Würzburg untersucht. Mit diesem System kann ein sehr kleiner Aufnahmespot durch eine spezielle Transmissionsröhre erreicht werden. Darüber hinaus ist der Einsatz der Anlage durch hohe Fahrstecken der Achsen sehr variabel. Mit dem micro-CT wurde eine sehr hohe Auflösung mit einer Voxelgröße von 4,1μm erreicht. Die dargestellten Schnittbilder zeigen eine deutliche Ansammlung von Blutgefäßen und Ernährungsforamina im Zentrum des Ambosses. Die Dichte der Anordnung war zwischen dem Korpus und dem langen sowie kurzen Amboss-Fortsatz verschieden. Zu den Gelenken und den Fortsätzen nahm der Durchmesser der Gefäße und Ernährungsforamina zunehmend ab. Unter Verwendung des micro-CTs gelang eine präzise Darstellung der Knochenarchitektur und der Versorgungssituation. Nicht nur die Architektur der versorgenden Strukturen, sondern auch deren Durchmesser zeigten eine offensichtliche Differenz. Die Untersuchung mit dem micro-CT ermöglicht die Analyse der räumlichen Beziehung zwischen Oberflächeneigenschaften, innerer Struktur und tomographischen Objektträgern. Solch hochauflösende Daten könnten dazu beitragen, die (Patho)physiologie des Mittelohres besser zu verstehen und auch dabei helfen, z.B. Prothesen/Coupler weiter zu entwickeln.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
12. Mai 2023

Georg Thieme Verlag
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