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DOI: 10.1055/s-0043-1763027
Perkutane Sklerotherapie bei venösen Malformationen des Gesichtes
Zielsetzung Sicherheit und Outcome der bildgesteuerten, perkutanen Sklerotherapie von venösen Malformationen (VM) des Gesichtes.
Material und Methoden Eine multizentrische Kohorte von 68 Patienten mit VM des Gesichtes wurde retrospektiv analysiert. Insgesamt wurden 142 perkutane Sklerotherapien mit geliertem Ethanol und/oder Polidocanol durchgeführt. Die klinische Präsentation und MRT-Bildgebung wurden ausgewertet, um das klinische Ansprechen, die Größenreduktion der Läsionen und die Komplikationsraten zu beurteilen. Es wurden Subanalysen von Komplikationsraten in Bezug auf die Art und das Volumen des injizierten Sklerosierungsmittels durchgeführt, sowie pädiatrische mit erwachsenen Patientengruppen verglichen.
Ergebnisse Die durchschnittliche Anzahl der Eingriffe pro Patient betrug 2,1 (±1,7), die durchschnittliche Nachbeobachtungszeit war 8,7 Monate (±6,8 Monate). Eine partielle Regredienz der Symptome zeigte sich bei 70,7% (41/58), 13/58 Patienten (22,4%) waren symptomfrei und 4/58 Patienten (6,9%) ohne Verbesserung. Die posttherapeutische MRT (n=52) ergab eine objektive Gesamtansprechrate von 86,5% (45/52). Die Gesamtkomplikationsrate betrug 10,6% (15/142) mit 4,2% (7/142) schwerwiegenden Komplikationen, die in den meisten Fällen (14/15, 93,3%) durch konservative Maßnahmen behoben werden konnten. In einem Fall persistierte eine leichte Facialislähmung. Die Komplikationsrate in der Untergruppe mit geliertem Ethanol (8/34, 23,5%) war signifikant höher (p=0,01) im Vergleich zu Polidocanol (5/84, 6,0%) und zur Kombination beider Sklerosierungsmittel (2/24, 8,3%), während es keine signifikanten Unterschiede zwischen der pädiatrischen und erwachsenen Untergruppe gab (12,1% versus 9,2%, p=0,57). Das klinische Ansprechen korrelierte nicht mit der Größenreduktion im MRT.
Schlussfolgerungen Die Sklerotherapie von VM des Gesichtes ist effektiv. Bei klinischem Ansprechen zeigt sich nicht immer eine konkordante Größenreduktion in der MRT. Trotz der komplexen Anatomie der Lokalisation sind die Eingriffe für Erwachsene und Kinder sicher.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
13. April 2023
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Georg Thieme Verlag
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