Klin Padiatr 2023; 235(02): 117
DOI: 10.1055/s-0043-1761536
Abstracts | GPP
17. März 2023
V-01 | Freie Vorträge/Postervorträge
V-01d | Mukoviszidose
8:30 – 10:00 SH 0.101

Fehlendes Ansprechen auf ETI-Therapie (Elexacaftor/Tezacaftor/Ivacaftor) trotz ausreichender Medikamentenspiegel

Renate Ruppel
1   Kinder- und Jugendklinik des Universitätsklinikum Erlangen, KInderpneumologie, Erlangen, Deutschland
,
Christina Tremel
1   Kinder- und Jugendklinik des Universitätsklinikum Erlangen, KInderpneumologie, Erlangen, Deutschland
,
Julia Sobel
1   Kinder- und Jugendklinik des Universitätsklinikum Erlangen, KInderpneumologie, Erlangen, Deutschland
,
Joachim Wölfle
4   Kinder- und Jugendklinik des Universitätsklinikum Erlangen, Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde, Erlangen, Deutschland
,
Sabina Schmitt-Grohé
1   Kinder- und Jugendklinik des Universitätsklinikum Erlangen, KInderpneumologie, Erlangen, Deutschland
2   Kinder- und Jugendklinik des Universitätsklinikum Erlangen, Kinderpneumologie, Erlangen, Deutschland
3   Kinder- und Jugendklinik des Universitätsklinikum Erlangen, Kinderpneumologie, Erlangen, Deutschland
5   Kinder- und Jugendklinik des Universitätsklinikum Erlangen, Kinderpneumologie, Erlangen, Deutschland
› Author Affiliations
 

Hintergrund Die CFTR-Modulatorentherapie mit Kaftrio steht seit 2020 für die Patienten mit Mukoviszidose und mindestens einer F508del-Mutation im CFTR-Gen zur Verfügung. Die klinische Erfahrung zeigt, dass Kaftrio (Elexacaftor/Tezacaftor/Ivacaftor) signifikant die Lungenfunktion verbessert und zu einem Abfall der Schweißtestwerte in den oberen Referenzbereich der Normalwerte führt.

Fallbericht Wir berichten über einen inzwischen 20-jährigen Patienten mit Mukoviszidose (Genetik: del508/1898+1G-->A), der zwischen Dezember 2020 und August 2022 mit Kaftrio behandelt wurde. Vor Behandlung mit ETI litt der Patient an regelmäßigen pulmonalen Exacerbationen bei einer noch guten Lungenfunktion (FEV1 um die 93% der Altersnorm). Der BMI lag bei 20 kg/m2 . Seit Jahren bestand eine pulmonale Besiedlung mit Burkholderia multivorans, eine CF-bedingte Leberfibrose, portaler Hypertonus, sowie insulinpflichtiger CF-Diabetes mellitus. Die Schweißtestwerte von 12/2020 lagen im typischen CF-Bereich (Chloridkonzentration 110mmol/l). Die Therapie mit ETI wurde unter engmaschigen Kontrollen der Leberwerte gut vertragen. Bereits von Beginn an berichtete der Patient über fehlende subjektive Verbesserung sowohl in Bezug auf Sekretmenge als auch auf Leistungsfähigkeit. Die Häufigkeit der pulmonalen Exacerbationen nahm im Behandlungszeitraum nicht ab, der BMI blieb konstant. Die Kontrolle der Schweißtestwerte 06/2021 zeigte keine Veränderung (Chloridkonzentration 116mmol/l). Es kam außerdem zu einem kontinuierlichen Abfall des FEV-1-Niveaus bis auf 83% der Altersnorm im Juli 2022. Bei über Jahre bestehender zuverlässiger Compliance des Patienten haben wir 04/2022 die Bestimmung der ETI-Spitzenspiegel eingeleitet. Dabei zeigten sich niedrig-normale Spiegel für Elexa- und Ivacaftor, für Tezacaftor lag der Spiegel knapp unter dem Normbereich. Im Gespräch mit dem Patienten wurde daraufhin die ETI-Therapie bei klinisch fehlender Wirksamkeit und fortgeschrittener Lebererkrankung 08/2022 beendet.

Schlussfolgerung Auch bei ausreichenden ETI-Spiegeln kann die klinische Wirksamkeit bei einzelnen Patienten ausbleiben. Inwiefern die B.cepacia getriggerte Inflammation hier eine Rolle spielt bleibt offen.



Publication History

Article published online:
09 March 2023

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