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DOI: 10.1055/s-0043-1761091
Analyse systemischer Chemokine bei Erwachsenen mit CF unter Elexacaftor/Tezacaftor/Ivacaftor- Therapie
Hintergrund Bei Individuen mit zystischer Fibrose (CF) führt ein Defekt oder ein Fehlen der CFTR-Kanäle zu einem gestörten Ionenfluss über der Zellmembran und daraus resultierend zu chronischen Infektionen der Lunge, überschießender Inflammation und schließlich zu einem progredienten Verlust der Lungenfunktion. Chemokine, die im Zuge einer Entzündungsreaktion freigesetzt werden, wirken als Signalmoleküle auf Immunzellen der Peripherie und spielen eine zentrale Rolle bei der Orchestrierung der lokalen Immunreaktion. Ihre Rolle in der CF-Pathogenese ist weitgehend unerforscht. Ebenfalls wurde der Einfluss von CFTR-Modulatoren auf die Chemokin-Zusammensetzung bislang nicht untersucht.
Ziele Ziel dieser Studie war die Bestimmung pro-inflammatorischer Chemokine im Blutplasma von erwachsenen Patienten mit CF vor und nach Einleitung einer CFTR-modulierenden Therapie mit Elexacaftor/ Tezacaftor/ Ivacaftor (ETI).
Methoden Die Konzentrationen von zwölf Chemokinen (IL-8, IP10, Eotaxin, TARC, Rantes, MIP1α, MIP1β, MIP3α, MIG, ENA78, GROα und ITAC) wurden im Blutplasma von 51 Erwachsenen mit CF vor, sowie drei und sechs Monate nach, ETI-Therapie mittels eines Bead-basiertem Immunassay (Biolegend Legendplex®) bestimmt.
Ergebnisse Mit Ausnahme von MIP1β, IL-8 und MIP1α (Chemokinexpression bei 90%, 75% respektive 35% der Patienten) konnten vor Therapiebeginn nahezu alle untersuchten Chemokine im gesamten Patientenkollektiv detektiert werden. Eotaxin (477,2pg/ml) und Rantes (1094pg/ml) zeigten im Vergleich zu den anderen Chemokinen die stärkste Expression im Plasma.
Unter Therapie konnte vor allem bei den Chemokinen MIP3α (-68,1%; p=<0,0001), IL-8 (-17,8%; p=0,0489), GROα (-17,7%; p=0,0002), ENA78 (-16,3%; p=0,0345) und ITAC (-3,4%; p=0,0396), die mit der Chemotaxis von T Zellen und Neutrophilen assoziiert sind, eine Reduktion der Plasmakonzentration im Median beobachtet werden. Interessanterweise war dies bei Eotaxin und Rantes nicht der Fall.
Schlussfolgerung Die Behandlung mit ETI führt zu einer Reduktion von MIP3α, GROα, IL-8, ENA78 und ITAC. Zukünftige Studien werden zeigen, ob sich die Chemokine als prognostische Marker für Therapien oder Subgruppenanalysen eignen könnten.
Publication History
Article published online:
09 March 2023
© 2023. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany