Orthopädie und Unfallchirurgie up2date 2018; 13(06): 611-627
DOI: 10.1055/s-0043-125316
Grundlagen
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Skelettmetastasen der Extremitäten – Management und operative Behandlungskonzepte

Eric Jörg Walther
,
Hagen Fritzsche
,
Christine Hofbauer
,
Klaus-Dieter Schaser
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Publication History

Publication Date:
31 October 2018 (online)

Aufgrund der steigenden Anzahl an Tumorerkrankungen in Deutschland sowie der verlängerten Lebensdauer mit einer malignen Erkrankung sind Folgeerscheinungen wie Skelettmetastasen und pathologische Frakturen eine zunehmende klinische Herausforderung. Dieser Artikel stellt die Stufendiagnostik sowie die Behandlungsmöglichkeiten bei Patienten mit Skelettmetastasen der Extremitäten vor.

Kernaussagen
  • Durch Fortschritte in der Therapie der Primärtumoren und die längere Lebenserwartung dieser Patienten sind Komplikationen aufgrund von Knochenmetastasen häufiger geworden.

  • Das Therapiekonzept von Knochenmetastasen (v. a. bei multiplem Befall) ist zumeist palliativ und erfordert eine im Tumorboard interdisziplinär abgestimmte Strategie.

  • Chirurgische Eingriffe zur intraläsionalen Resektion und/oder Stabilisierung (bei Fraktur oder prophylaktisch) sollen folgendermaßen durchgeführt werden:

    • ultimativ (möglichst keine Folgeeingriffe oder Revisionen notwendig) und

    • mit maximaler Stabilität (ggf. Verbundosteosynthesen, zementierte Endoprothesen).

  • Nach pathologischer Fraktur bei unbekanntem Primärtumor oder auch bei bislang noch nicht bekanntem metastasierten Primärtumor ist zunächst eine Umfelddiagnostik zur Einschätzung der onkologischen Gesamtsituation (Ausschluss knöcherner Primärtumor, solitäre Metastase, Zweitkarzinom etc.) erforderlich.

  • Bei Knochenmetastasen infolge eines unbekannten Primärtumors empfiehlt sich diagnostisch ein Staging-CT gefolgt von einer histologischen Sicherung unter Berücksichtigung der onkochirurgischen Kriterien.

  • Präoperativ ist bei gut vaskularisierten ossären Metastasen, wie z. B. Filiae von Schilddrüsen- oder Nierenzellkarzinomen, eine Embolisation sinnvoll.