Gastroenterologie up2date 2018; 14(01): 10
DOI: 10.1055/s-0043-123853
Studienreferate
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Kommentar

Max Reinshagen
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
12. März 2018 (online)

Diese Studie basiert auf dem französischen Krankenversicherungsregister SNIRAM und hat bei 189 289 Patienten untersucht, ob die Therapie von Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen mit Thiopurinen mit oder ohne TNF-Antikörpern zu einer erhöhten Inzidenz an Lymphomen führt.

Sowohl die Therapie mit Thiopurinen als auch die Therapie mit TNF-Antikörpern induziert ein statistisch nachweisbares erhöhtes Risiko für eine Lymphomerkrankung, wobei die Kombinationstherapie von Thiopurinen und TNF-Antikörper-Therapie das Risiko weiter erhöhte.

Auch wenn dieses Risiko statistisch erfassbar ist, liegt es weiterhin weit unterhalb 1 Fall/1000 Patientenjahre, sodass bei jedem Patienten eine sorgfältige Abwägung zwischen Lymphomrisiko und potenziellen Gewinn der Therapie stattfinden sollte.

Es ist aber nicht klar, ob das erhöhte Risiko in der Kombinationstherapie ein sequenzieller Effekt oder durch die gleichzeitige Gabe der Medikamente bedingt ist. Des Weiteren lässt sich nicht ausschließen, dass die zugrunde liegende chronische Darmentzündung bei diesen Patienten zu dem Risiko beiträgt.