Zentralbl Chir 2018; 143(02): 121-130
DOI: 10.1055/s-0043-121274
Aktuelle Chirurgie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Sichtung und chirurgische Notfallversorgung im Katastrophenfall

Christoph Güsgen
1   Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Thoraxchirurgie & Zentrum für Viszeralmedizin, BundeswehrZentralkrankenhaus Koblenz, Deutschland
,
Robert Schwab
1   Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Thoraxchirurgie & Zentrum für Viszeralmedizin, BundeswehrZentralkrankenhaus Koblenz, Deutschland
,
Christian Kleber
2   UniversitätsCentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie (OUC), Carl Gustav Carus Universitätsklinikum der Technischen Universität, Dresden, Deutschland
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Publication Date:
02 May 2018 (online)

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Einleitung

Die Angst vor Terroranschlägen und Katastrophen wächst. Dies liegt zum einen am tatsächlichen Anstieg der weltweit verübten Terrorattentate, zum anderen möglicherweise auch an der heute in Echtzeit erlebbaren medialen Teilnahme [1]. Staaten wie der Irak, Afghanistan und Nigeria sind allein von 40% der Anschläge betroffen, Westeuropa, insbesondere die Türkei oder Frankreich, stehen aber z. B. 2015 – mit Blick auf die Opferzahlen – terroristisch stärker im Fokus als die USA oder Israel [2]. Betrachtet man allein die OECD-Staaten, so haben diese im Jahr 2015 im Vergleich zum Vorjahr einen mehr als 6-fachen Anstieg der terrorbedingten Todesopfer erfahren. Auch wenn es in Europa, speziell in Großbritannien, Spanien, Frankreich und nicht zuletzt auch in Deutschland, während der 70er- und 80er-Jahre schon einmal eine hohe Terrorbedrohungslage gab, entwickelt sich durch die Rasanz und Unberechenbarkeit der Anschläge ein bislang nicht erlebtes Bedrohungsszenario.