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Geriatrisch frührehabilitative Komplexbehandlung bei Codierung des OPS 8–550.1

Die nach OPS 8–550.1 erforderlichen 20 Therapieeinheiten bei mindestens 14 Behandlungstagen müssen nicht einzeln als Zeiteinträge in der Patientendokumentation angeführt werden. Hier reicht auch ein interner Leistungsnachweis aus, um die erfolgten Anwendungen zu plausibilisieren. Ferner sind an die Dokumentation der nach OPS 8–550 erforderlichen wöchentlichen Teambesprechung keine zu hohen Dokumentationsanforderungen zu stellen. Diese muss die beteiligten Berufsgruppen und die besprochenen Behandlungsergebnisse und -ziele festhalten. Eine Niederschrift mit der Qualität eines Protokolls mit Angabe der Personen, die an der Besprechung teilgenommen haben und gar deren Bestätigung mit Unterschrift, ist nicht erforderlich, so das Landessozialgericht.

LSG Baden-Württemberg, Urt. v. 14.12.2016 – L 5 KR 4875/14

Verkehrssicherungspflicht bei Patienten mit Weglauftendenz

Es stellt ein Organisationsverschulden dar, wenn eine an Demenz leidende, aggressive Patientin mit Weglauftendenz, welche trotz regelrechter, adäquat dosierter Gabe von Neuroleptika nicht ausreichend sediert werden kann, aus dem Fenster des Patientenzimmers klettert und sich verletzt. Hierbei kann die schuldhaft handelnde Einrichtung sich nicht darauf berufen, dass sie nicht ausreichend personell besetzt gewesen sei.

OLG Hamm, Urt. v. 17.01.2017 – I-26 U 30/16

Beratertipp: Gefahrenquellen bei Patienten mit Weglauftendenz sind vorausschauend zu entschärfen. In Betracht kommen: Blockieren durch Verriegeln des Fensters in Kippstellung, Anbringen von verschließbaren Fenstergriffen, Verlegung des Patienten als Notfall auf eine geschlossene geriatrische Station oder in eine ebenerdige Abteilung etc.