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DOI: 10.1055/s-0043-111614
Telefonische sozialdienstliche Nachsorge zur Verbesserung der beruflichen Reintegration nach stationärer medizinischer Rehabilitation
Telephone Aftercare by Social Services to Improve Return to Work after Medical RehabilitationPublikationsverlauf
Publikationsdatum:
31. Juli 2017 (online)
Zusammenfassung
Ziel der Studie Viele Rehabilitanden werden aus der stationären Rehabilitation mit einem sog. vollschichtigen Restleistungsvermögen entlassen, haben jedoch entweder keinen oder einen Arbeitsplatz, der ein Missverhältnis zwischen Fähigkeits- und Anforderungsprofil aufweist. Diese Rehabilitanden fühlen sich mit ihren Problemen bezüglich einer adäquaten beruflichen Wiedereingliederung häufig alleine gelassen und wünschen sich über die Dauer der stationären Rehabilitation hinaus eine Betreuung bei sozialrechtlichen und sozialmedizinischen Fragestellungen. Mit der randomisierten kontrollierten Studie wurde untersucht, ob sich eine telefonische sozialdienstliche Nachbetreuung über einen Zeitraum von 12 Monaten nach der stationären medizinischen Rehabilitation positiv auf die berufliche Wiedereingliederung auswirkt.
Methode Orthopädische Rehabilitanden mit einer besonderen beruflichen Problemlage wurden in einer Rehabilitationseinrichtung rekrutiert und am Ende der Maßnahme in die jeweilige Nachsorge randomisiert. Die Interventionsgruppe (IG, N=171) erhielt über 12 Monate eine telefonische Nachsorge durch einen Mitarbeiter des Sozialdienstes, die Kontrollgruppe (KG, N=162) erhielt die Standardnachsorgeempfehlungen. Die Operationalisierung einer nicht erfolgreichen beruflichen Wiedereingliederung erfolgte mithilfe von 3 Items, aus denen ein Risikoscore gebildet wurde. Die Evaluation der telefonischen Nachsorge erfolgte durch schriftliche Befragung zu 3 Messzeitpunkten.
Ergebnisse Insgesamt konnten 333 Rehabilitanden in die Studie eingeschlossen werden. 45% (N=152) der Stichprobe war weiblich, das Durchschnittsalter betrug 50 Jahre. 71% (N=120) der Rehabilitanden der IG gaben an, 12 Monate nach der Rehabilitation erwerbstätig zu sein. Bei der KG betrug dieser Anteil 68% (N=110; p=0,074, KI −0,0718; 0,1252). Beim Risikoscore zur beruflichen Wiedereingliederung ergaben sich für die KG eine signifikant höhere Risikokonstellation als für die Interventionsgruppe.
Schlussfolgerung Auf der Basis eines Risikoscores ergaben sich signifikante Vorteile für die Rehabilitanden der Interventionsgruppe. Das Risiko einer nicht erfolgreichen Wiedereingliederung nach 12 Monaten war in der IG signifikant geringer. Bei allen weiteren berufs- und gesundheitsbezogenen Parametern ergaben sich größtenteils nur moderate Unterschiede. Diese sind allerdings vor dem Hintergrund einer eher niedrigschwelligen Intervention zu würdigen. Die telefonische Nachsorge durch einen Mitarbeiter des Sozialdienstes wurde von den meisten Rehabilitanden der Interventionsgruppe als sehr hilfreich beurteilt.
Abstract
Aim Many patients are discharged from the rehabilitation clinic with a restored working ability, but are often unemployed or there is a mismatch between their skills and the job requirements. Those patients often feel to be left alone with their problems regarding their adequate occupational reintegration and wish to be supported over the course of stationary rehabilitation in terms of socio-legal and social-medical issues. The randomized controlled trial investigated if a 12 month telephone aftercare conducted by staff of the social service has a positive influence on occupational reintegration.
Method Patients with severe limitations of work-related functioning were recruited in one rehabilitation center and randomized at the end of rehabilitation. The intervention group (N=171) received a telephone aftercare for 12 month by staff of the social service, the control group (N=162) received the standard aftercare recommendation. The risk of an unsuccessful occupational reintegration was operationalized by means of 3 items, which where summed up to a risk index. The evaluation of the aftercare was conducted by written survey on 3 measurement points.
Results Overall 333 patients were included in the study. 45% (N=152) of the sample were female, the mean age was 50 years. 12 month after rehabilitation 71% (N=120) of patients from the intervention group stated to be employed. In the control group the proportion amounts to 68% (N=110; p=0.074, CI −0.0718; 0.1252). The control group has a significant higher risk constellation according to the risk score for occupational reintegration as the intervention group.
Conclusion The risk score shows significant advantages for patients in the intervention group. The risk of a non-successful reintegration 12 month after rehabilitation was significant lower in the intervention group. All further occupational and health related outcomes indicate only moderate differences. These should be considered against the background of the low-threshold intervention. The telephone aftercare by staff of the social service was rated as very helpful by most of the patients in the intervention group.
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