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DOI: 10.1055/s-0043-109411
Neue KRINKO-Empfehlungen zur Prävention von gefäßkatheterbedingten Infektionen – Was hat sich geändert?
Publication History
Publication Date:
29 November 2017 (online)
Lange musste man auf die neuen KRINKO-Empfehlungen zur „Prävention von Infektionen, die von Gefäßkathetern ausgehen“ warten. Seit Anfang 2017 lösen sie nun die alten Empfehlungen von 2002 ab. In diesem Beitrag werden die Neuerungen und ihre praktische Umsetzbarkeit kritisch unter die Lupe genommen.
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Bei der Anlage und beim Verbandswechsel von Gefäßkathetern (Venenverweilkanüle, arterieller Katheter und ZVK) sollen alkoholbasierte Hautdesinfektionsmittel mit Remanenzwirkung (mit Octenidin oder Chlorhexidin) zum Einsatz kommen. Außerdem soll die hygienische Händedesinfektion beim Anlegen und beim Umgang mit Gefäßkathetern in die Präventionsbündel aufgenommen und geschult werden.
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Barrieremaßnahmen beim Anlegen von ZVKs und die Katheteranlage in der A. femoralis wurden schon in der Empfehlung aus 2002 gefordert. Deutlicher hervorgehoben wird die Bedeutung von Mitarbeiterschulungen u. a. zu Insertion und bei der Erhaltungspflege (IB).
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Die hygienische Händedesinfektion vor jeder Manipulation am Katheter und vor der Rekonstitution bzw. Vorbereitung von Injektionen und Infusionen sind nicht wirklich neue Empfehlungen, ihre Bedeutung wird aber dadurch hervorgehoben, dass sie in jedem Präventionsbündel implementiert und geschult werden sollen.
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Zuspritzstellen (Hubs, Dreiwegehähne, nadelfreie Konnektionsventile [NFCs]) sollen vor der Verwendung mit alkoholischem Hautdesinfektionsmittel sprühdesinfiziert werden.
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Infusionssysteme und zugehörige Bestandteile, wie Dreiwegehähne, sollen nicht häufiger als alle 96 h gewechselt werden, bei lipidhaltigen Lösungen und nach Bluttransfusionen früher (nach 12 bzw. 6 h).
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Chlorhexidinhaltige Verbände, antimikrobiell beschichtete Katheter, antibiotische Blocklösungen und antiseptische Waschungen werden nicht generell empfohlen. Diese Maßnahmen werden ggf. individuell der Situation bei gefährdeten Patienten angepasst. Vorrangig ist der antiseptische Folienverband. Beim Verbandswechsel soll man das Areal um die Einstichstelle reinigen und mit Alkohol plus Chlorhexidin oder Octenidin desinfizieren. Gefäßkatheter (Venenverweilkanüle, arterieller Katheter und ZVK) sollen täglich auf ihre Notwendigkeit überprüft, die Notwendigkeit dokumentiert und ggf. der Katheter entfernt werden.
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Weder ZVK noch periphere Venenverweilkanülen sollen routinemäßig gewechselt werden.
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Bei liegendem Tracheostoma sollte man einen ZVK nicht in der V. jugularis platzieren. Von peripher eingeführten ZVKs bei Erwachsenen wird abgeraten, sie sollten nicht bevorzugt zum Einsatz kommen.
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Die Indikation zu Mehrlumenkathetern soll streng gestellt werden.
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Bei peripheren Venenverweilkanülen sollen keine Mandrins, sondern sterile Extensionssets oder NFCs zum Einsatz kommen – wobei die Desinfektion des NFCs vor Verwendung unabdingbar ist und je nach Herstellerangaben unterschiedlich sein kann. Eine generelle Empfehlung für die Verwendung von NFCs wird aber nicht ausgesprochen.
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Auch für Venenverweilkanülen soll ein „PVK-Präventionsbündel“ festgelegt werden.
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Infektionspräventiv sind regelmäßige interaktive Schulungen der Mitarbeiter in Kleingruppen sowie grundsätzlich bei der Implementierung von Neuerungen und bei der Einarbeitung neuer Mitarbeiter. Die Umsetzung der festgelegten Präventionsbündel lässt sich anhand von Checklisten überprüfen.
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Surveillance soll prospektiv nach KISS-Kriterien nach den einrichtungsspezifischen Anforderungen erfolgen, ggf. intermittierend auf unterschiedlichen Stationen. Dabei sollen die „aktuellen Ereignisse zeitnah zurückgemeldet“ werden.
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