RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-0043-107403
Notfallmedizinische Forschungsergebnisse 2015/2016 für die Praxis
Teil 1: Herz-Kreislauf-Stillstand, kardiopulmonale Reanimation und MyokardinfarktPublikationsverlauf
Publikationsdatum:
12. Juli 2017 (online)


Dieser Artikel präsentiert die aktuellen Forschungsergebnisse der Notfallmedizin zu den Themen Herz-Kreislauf-Stillstand, kardiopulmonale Reanimation und Myokardinfarkt. Im 2. Teil [1] werden neurologische Notfälle, Atemwegsmanagement, Trauma und pädiatrische Notfälle beschrieben.
Reanimation
-
Die kontinuierliche Thoraxkompression ist der synchronisierten kardiopulmonalen Reanimation (CPR) nicht überlegen hinsichtlich des Endpunkts Krankenhausentlassung.
-
Das neurologische Überleben unterscheidet sich nicht signifikant zwischen mit Lidocain und Amiodaron behandelten Patienten. Das Überleben ist jedoch signifikant besser bei mit Antiarrhythmika behandelten Patienten gegenüber Placebo.
-
Hochwertige Thoraxkompressionen könnten die Überlebensrate deutlich verbessern. Eine Möglichkeit, standardisierte, kontinuierliche und gleichartige Thoraxkompressionen durchzuführen, sind mechanische Reanimationsgeräte, die bei innerklinischem Herz-Kreislauf-Stillstand eingesetzt werden können.
-
Die Frage, wie lange eine prähospitale Reanimation durchgeführt werden soll, um noch eine ausreichende Aussicht auf Erfolg zu haben, ist bisher nicht eindeutig geklärt; Studienergebnisse postulieren eine Dauer von mindestens 40 bzw. 50 Minuten, wobei die Aussicht auf ein gutes neurologisches Ergebnis sowie die Gesamtüberlebensrate mit der steigenden Reanimationsdauer abnimmt.
Myokardinfarkt
-
Die Prognose von Patienten mit außerklinischem Herz-Kreislauf-Stillstand (OHCA) und Myokardinfarkt ist vergleichsweise schlecht und die innerklinische Mortalität hoch.
-
Intravenös verabreichtes Morphin senkt die Aktivität von Ticagrelor und dessen aktiver Metabolite und führte zu einer Verzögerung in der maximalen Plasmakonzentration von 2 auf 4 Stunden.
-
Die Mortalität nach Krankenhausentlassung sowie die Krankenhauswiederaufnahmeraten von Patienten mit überlebtem kardiogenem Schock waren nach 2 Monaten höher als bei Patienten ohne infarktbedingten kardiogenen Schock. Die Mortalität nach 1 Jahr war jedoch nicht unterschiedlich zwischen beiden Gruppen.