Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0043-105498
Minimalinvasive thorakoskopische Wirbelkörperersatzoperation durch Implantation eines Obelisken
Publication History
Publication Date:
02 May 2017 (online)
Einleitung
Zahlreiche Pathologien an der Wirbelsäule wie degenerative Spinalkanalstenosen, Deformitäten der Wirbelsäule, Infektionen, Tumoren und instabile Wirbelfrakturen können zu einer Destruktion der vorderen Säule und damit zu einer Instabilität der Wirbelsäule führen. Zur Stabilisation und Wiederherstellung einer normalen Biomechanik bedarf es nicht nur der dorsalen Fixation, zusätzlich muss die ventrale Säule rekonstruiert werden. Die komplette oder partielle Korporektomie mit anschließendem Wirbelkörperersatz durch Cages hat sich als Operationsmethode zur Abstützung und Rekonstruktion der ventralen Säule etabliert [1], [2], [3]. Die Versorgung der ventralen Säule kann im thorakalen und thorakolumbalen Bereich transthorakal zwischen LWK II und BWK V erfolgen. Die hierfür benötigte Thorakotomie gehört jedoch zu den schmerzhaftesten Eingriffen mit zahlreichen nachfolgenden Komplikationen und ist mit einer hohen Zugangsmorbidität behaftet. Ein thorakoskopisches Vorgehen hingegen führt zu deutlich weniger Schmerzen und minimiert die Zugangsmorbidität [4]. Daher wurden thorakoskopische Operationsmethoden zur Behandlung der ventralen Säule entwickelt [5], [6]. Durch den Einsatz dieser minimalinvasiven Technik konnte nicht nur der Schmerzmittelverbrauch der Patienten gesenkt und die postoperativen Schmerzen reduziert werden, auch die Operationszeit, der Blutverlust und die Krankenhausliegezeit konnten bei gleichzeitiger Beibehaltung der Sicherheit des Patienten und Effektivität der Versorgung vermindert werden [5]. Ein Nachteil der endoskopischen Technik ist jedoch der hohe technische und apparative Aufwand der Versorgung, die mit nicht unerheblichen Kosten verbunden ist, wobei heute viele Abteilungen endoskopische Geräte zu anderweitigen operativen Zwecken bereits vorhalten und diese auch für die Thorakoskopie genutzt werden können [6]. Die in der Anfangszeit rigiden Implantate waren durch die kleinen Zugänge der Thorakoskopie nur sehr beschwerlich einzubringen, daher wurden expandierbare Cages entwickelt. Die expandierbaren Implantate erlauben heute eine Verkleinerung der operativen Zugänge, wobei die Stabilität und Fusionsrate dieser Implantate mit herkömmlichen, nicht expandierbaren Cages vergleichbar ist [7], [8].
-
Literatur
- 1 Lowery GL, Harms J. The Textbook of spinal Surgery. 2nd ed.. Philadelphia: Lippincott; 1997: 155-165
- 2 Arts MP, Peul WC. Vertebral body replacement systems with expandable cages in the treatment of various spinal pathologies: a prospectively followed case series of 60 patients. Neurosurgery 2008; 63: 537-545
- 3 Bhat AL, Lowery GL, Sei A. The use of titanium surgical mesh-bone graft composite in the anterior thoracic or lumbar spine after complete or partial corpectomy. Eur Spine J 1999; 8: 304-309
- 4 Furrer M, Rechsteiner R, Eigenmann V. et al. Thoracotomy and thoracoscopy: postoperative pulmonary function, pain and chest wall complaints. Eur J Cardiothoracic Surg 1997; 12: 82-87
- 5 Amini A, Beisse R, Schmidt MH. Thoracoscopic spine surgery for decompression and stabilization of the anterolateral thoracolumbar spine. Neurosurg Focus 2005; 19: E4
- 6 Potulski M, Beisse R, Bühren V. Die thorakoskopisch gesteuerte Behandlung der „vorderen Säule“. Orthopäde 1999; 28: 723-730
- 7 Pflugmacher R, Schleicher J, Schaefer J. et al. Biomechanical comparison of expandable cages for vertebral body replacement in the thoracolumbar spine. Spine (Phila Pa 1976) 2004; 29: 1413-1419
- 8 Eleraky MA, Duong HT, Esp E. et al. Expandable versus nonexpandable cages for thoracolumbar burst fracture. World Neurosurg 2011; 75: 149-154
- 9 Prokop A, Chmielnicki M. Perkutane Versorgung von instabilen Wirbelfrakturen – OP-Video und Ergebnisse von über 300 Fällen. Z Orthop Unfall 2014; 152: 15-17