PSYCH up2date 2018; 12(02): 111-120
DOI: 10.1055/s-0043-104885
Abhängigkeitserkrankungen

E-Health: computergestützte Interventionen bei Abhängigkeitserkrankungen

Kay Uwe Petersen
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Im Arbeitsfeld der seelischen Gesundheit werden in Zukunft zunehmend computergestützte psychologische Interventionen eingesetzt werden – als Ergänzung zu konventioneller Beratung und Behandlung oder sogar als Alternative. Mit dem Einsatz sind neue Möglichkeiten und Risiken verbunden. Dies gilt auch für den Bereich der substanzbezogenen Störungen und Verhaltenssüchte.

Kernaussagen
  • Computergestützte psychologische Interventionen werden in Zukunft für eine Vielzahl von Indikationen eingesetzt werden, darunter auch in der Prävention und Rückfallprophylaxe von substanzbezogenen Störungen.

  • Ein breites Feld noch ungenutzter technischer Weiterentwicklungsmöglichkeiten von CPI ist festzustellen (z. B. Applied Gaming).

  • Die Zukunft der CPI dürfte aufgrund der höheren Effektivität eher in durch menschliche E-Coachs unterstützten teilautomatisierten Interventionen als in vollautomatisierten Programmen liegen.

  • Die Mischung von Face-to-Face-Behandlung mit computergestützten psychologischen Interventionen (Blended Therapy) ist ein interessanter Ansatz, der sich in den Niederlanden bewährt hat.

  • Die Interventionseffekte der existierenden CPI sind bei substanzbezogenen Störungen zurzeit noch von geringer bis maximal mittlerer Größe, bei Verhaltenssüchten wie Internetsucht und pathologischem Spielen möglicherweise besser.



Publication History

Publication Date:
22 March 2018 (online)

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Stuttgart · New York