Mit Farben gegen die Syphilis

Ähnlich wie bei seinen guten Freund Robert Koch ist es auch nicht leicht, das immense Wirkspektrum des deutschen Arztes Paul Ehrlich in einer einzigen Kolumne zusammenzufassen. Den Nobelpreis für Medizin erhielt der Zellforscher 1908 für seine bahnbrechenden Forschungen über die biologischen und biochemischen Grundlagen der körperlichen Abwehr von Krankheitserregern. Deshalb zählt er heute zusammen mit seinem russischen Kollegen Ilja Metschnikow als Begründer der Immunologie. Das nach ihm benannte Paul-Ehrlich-Institut in Langen ist heute die zentrale deutsche Einrichtung für die Erforschung von Impfstoffen und biomedizinischen Arzneimitteln. Ehrlich perfektionierte die Arbeit mit Farbstoffen, trug zur Verbesserung der Mikroskopie bei und gilt als der erste Mediziner, der erfolgreich die Chemotherapie angewandt hat.