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DOI: 10.1055/s-0042-1754290
Kontrollierte N. phrenicus-Blockade in Therapie prolongierter Luftleckage nach Lungenresektion
Hintergrund Prolongierte Luftleckagen (PLL) repräsentieren eine häufige Komplikation einer. Ein von allen möglichen Gründen ist eine Disproportion zwischen der Pleurahöhle und der Restlunge.
Es wurden unterschiedliche Methoden beschrieben, die diese Disproportion verbessern sollten. Es handelt sich meistens um die intraoperativen Maßnahmen, später bietet sich die gezielte und völlig kontrollierbare Blockade des Nervus phrenicus als eine mögliche postoperative Lösung.
Der Zweck des Beitrags ist zu analysieren die Erfahrungen mit der Methode bei Patienten der Thoraxchirurgie des Universitätskrankenhauses Olomouc, Tschechien.
Material und Methode In den Jahren 2007–2022 wurde die N. phrenicus-Blockade bei 9 Patienten verwendet. Die Indikation war PLL mit einer Resthöhle. 7mal handelte sich um einen Zustand nach einer Lobektomie oder Bilobektomie, 1mal wurde nur eine Pleurabiopsie und 1mal eine Dekortikation durchgeführt.
Der N. phrenicus wurde mittels Ultraschall lokalisiert. Bei ersten 5 Patienten wurde zu dem Nerv ein Katheter platziert und es wurde 4mal täglich 5ml Bupivacain 0,5% appliziert. Bei den letzten 4 Patienten wurden nur einmalige Applikation von 5-10ml Bupivacain 0,5% 1mal täglich durchgeführt.
Die retrospektive Studie beurteilt den Effekt der Applikation auf den Zwerchfellstand und die Persistenz der Restspalte und die Luftleckage.
Ergebnis Bei 8 von 9 Patienten wurde ein gutes Effekt auf das Zwerchfell beobachtet. Bei allen 9 Patienten wurde die Restspalte verkleinert oder sie verschwand. Bei 2 Patienten verschwand die Luftleckage ohne weiteren Maßnahmen, bei 5 Patienten wurde ihre Intensitätsenkung bemerkt, davon bei 2 Patienten wurde die Leckage schlussendlich durch andere Maßnahmen aufgelöst, bei 3 Patienten sistierte die Leckage erst nach 3 Tagen. Bei 2 Patienten hatte die Blockade sogar irgendein Effekt auf das Zwerchfell und die Restspalte, doch die Luftleckage verbesserte sich nicht und die Patienten mussten durch eine chirurgische Revision, resp. eine bronchoskopische Therapie behandelt werden.
Es wurden keine Nebenwirkungen oder Komplikationen der Methode beobachtet.
Schlussfolgerung Die Analyse der Gruppe der Patienten zeigt, dass die kontrollierte N. phrenicus Blockade eine sichere Methode repräsentiert. Sie ist eine Behandlungsmöglichkeit in der Therapie PLL und kann eine Alternativ der mehr invasiven Maßnahmen darstellen. Ihre weitere Konsequenzen und Wirkung sollten aber auf eine größere Patientengruppe bestätigt werden, am besten im Rahmen einer randomisierter Studie.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
13. September 2022
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