Gesundheitswesen 2022; 84(08/09): 714
DOI: 10.1055/s-0042-1753592
Abstracts | DGSMP/DGMS
Vorträge
Thema: Geschlecht und Gesundheit

Neurodermitisbeschwerden und dermatologische Lebensqualität bei Männern und Frauen – Eine geschlechtervergleichende Auswertung der ProRaD-Studie

K Zeiser
1   Universität Augsburg, Medizinische Fakultät, Umweltmedizin, Augsburg, Deutschland
2   Christine Kühne-Center for Allergy Research and Education (CK-CARE), Davos Wolfgang, Schweiz
,
V Tolkachev
2   Christine Kühne-Center for Allergy Research and Education (CK-CARE), Davos Wolfgang, Schweiz
,
C Rhyner
2   Christine Kühne-Center for Allergy Research and Education (CK-CARE), Davos Wolfgang, Schweiz
3   Davos Biosciences, Davos Wolfgang, Schweiz
4   SIAF, Davos Wolfgang, Schweiz
,
C Traidl-Hoffmann
1   Universität Augsburg, Medizinische Fakultät, Umweltmedizin, Augsburg, Deutschland
2   Christine Kühne-Center for Allergy Research and Education (CK-CARE), Davos Wolfgang, Schweiz
,
P Schmid-Grendelmeier
2   Christine Kühne-Center for Allergy Research and Education (CK-CARE), Davos Wolfgang, Schweiz
5   Universitätsspital Zürich, Dermatologische Klinik, Allergiestation, Zürich, Schweiz
› Author Affiliations
 

Einleitung Neurodermitis ist eine Hauterkrankungen, die sich durch Juckreiz, trockene Haut und Ekzeme äußert. Frauen sind in Deutschland häufiger betroffen als Männer. Geschlechterunterschiede hinsichtlich der Symptomstärke und Lebensqualität wurden bislang wenig erforscht.

Methoden ProRaD ist eine multizentrische, längsschnittliche Beobachtungsstudie zu atopischen Erkrankungen in Deutschland und der Schweiz. Patientinnen und Patienten mit atopischen Erkrankungen werden einmal jährlich befragt und untersucht. Es erfolgte eine deskriptive Auswertung der klinischen und selbstberichteten Angaben des ersten Erhebungszeitpunkts der ProRaD-Studie. Insgesamt wurden n = 1011 Jugendliche und Erwachsene mit Neurodermitis im Alter von 12 – 88 Jahren, davon 57% weiblich und 43% männlich, zwischen Februar 2016 und November 2021 in die Studie eingeschlossen.

Ergebnisse Männer mit Neurodermitis wiesen höhere Werte der Symptomscores SCORAD und EASI, eine größere betroffene Körperoberfläche sowie eine durchschnittlich höhere Anzahl an Hospitalisierungen als Frauen mit Neurodermitis auf. Hingegen konnte kein Unterschied zwischen Männern und Frauen mit Neurodermitis in Bezug auf dermatologische Lebensqualität (DLQI), Juckreiz, Schlaflosigkeit oder Fehltage beobachtet werden. Die Ergebnisse blieben auch nach Stratifizierung von Altersgruppen, Bildung und Therapie überwiegend unverändert. Unter den Betroffenen mit starken Beschwerden war die Lebensqualität von Frauen jedoch stärker eingeschränkt als die von Männern.

Schlussfolgerung Mit Blick auf objektive Maße wiesen Männer mit Neurodermitis stärkere Symptome als Frauen mit Neurodermitis auf, während sich keine Geschlechterunterschiede bei subjektiven Maßen zeigten. Weitere Analysen sind zur genaueren Einordnung der Ergebnisse nötig.

Thema: Gesundheit im „Alter“



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Article published online:
22 August 2022

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