Tierarztl Prax Ausg K Kleintiere Heimtiere 2022; 50(03): 238
DOI: 10.1055/s-0042-1750005
Abstract | DVG
Posterpräsentationen
Experimentelle Pathologie

Lewisratten als Tiermodell für „Variegated-Squirrel-Bornavirus“-Infektionen

D Nobach
1   Institut für Veterinär-Pathologie, Justus-Liebig-Universität Gießen
,
K Schlottau
2   Institut für Virusdiagnostik, Friedrich-Loeffler-Institut, Insel Riems
,
M Beer
2   Institut für Virusdiagnostik, Friedrich-Loeffler-Institut, Insel Riems
,
D Hoffmann
2   Institut für Virusdiagnostik, Friedrich-Loeffler-Institut, Insel Riems
,
C Herden
1   Institut für Veterinär-Pathologie, Justus-Liebig-Universität Gießen
› Author Affiliations
 

Einleitung Das Variegated-Squirrel-Bornavirus (VSBV-1) ist seit 2015 als zoonotischer Enzephalitiserreger bei Menschen bekannt. Reservoirtiere sind verschiedene exotische Hörnchenarten.

Material und Methoden Adulte und neonatale Lewisratten wurden intrazerebral, intranasal oder subkutan mit VSBV-1 infiziert (Gruppengröße je 15 Tiere). Nach 90 oder 140 Tagen wurden die Tiere euthanasiert und histologisch und immunhistologisch sowie mittels RT-PCR auf Virus-RNA sowie mittels Indirekter Immunfluoreszenz auf virusspezifische Serumantikörper untersucht.

Befunde Bornavirus-spezifische Serumantikörper wurden bei insgesamt 21 Tieren verschiedener Gruppen nachgewiesen, Virus-RNA konnte jedoch nur bei 3/15 Tiere der neonatal intrazerebral infizierten Tiere nachgewiesen werden. Diese Tiere zeigten eine nicht-eitrige Meningoenzephalitis mit Virusantigen in Neuronen, Ependymzellen und Astrozyten.

Schlussfolgerungen Neonatale Lewisratten können nach experimenteller Infektion mit VSBV-1 eine nicht-eitrige Meningoenzephalitis entwickeln, die der humanen Infektion ähnelt.



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Article published online:
11 July 2022

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