Zeitschrift für Phytotherapie 2022; 43(S 01): S55-S56
DOI: 10.1055/s-0042-1749310
Abstracts Poster | Phytotherapie 2022 – innovativ

Schafgarbe, Andorn und Vogelknöterich: Drei Arzneipflanzen und ihr wechselvolles „Schicksal“ in der Pflanzenheilkunde

M Dal Cero
1   Botanisches Institut für Systematische und Evolutionäre Botanik und Botanischer Garten, Universität Zürich, Schweiz
,
R Saller
2   Universität Zürich, Schweiz
,
C S Weckerle
1   Botanisches Institut für Systematische und Evolutionäre Botanik und Botanischer Garten, Universität Zürich, Schweiz
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Die exemplarisch ausgewählten Arzneipflanzen Schafgarbe (Achillea millefolium L.), Andorn (Marrubium vulgare L.) und Vogelknöterich (Polygonum aviculare L.) ([Abb. 1]), deren Gebrauch seit der Antike schriftlich dokumentiert ist, zeigen im Laufe der Geschichte verschiedene Entwicklungsstränge und finden in der modernen Phytotherapie unterschiedlich Beachtung [1].

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Abb. 1 Schafgarbe (Achillea millefolium L.), Andorn (Marrubium vulgare L.) und Vogelknöterich (Polygonum aviculare L.).

Mit der vergleichenden Darstellung der Anwendungsgebiete der exemplarisch ausgewählten Pflanzen soll aufgezeigt werden, wie in den in früheren Kräuterbüchern dokumentierten Anwendungstraditionen durchaus ein brachliegendes Potential für die moderne Nutzung entdeckt werden kann.

In einer Auswahl von wegweisenden Büchern der Pflanzenheilkunde [2] von Dioskurides’ Materia medica über die mittelalterlichen Handschriften der Klostermedizin bis zu den frühen Drucken der Renaissance und der Kräuterliteratur der Neuzeit werden die Anwendungen der ausgewählten Pflanzen chronologisch dokumentiert und mit den modernen pharmakologischen und klinischen Daten verglichen.

Die Hauptcharakteristika lassen sich folgendermassen zusammenfassen:

Schafgarbe – eine bis heute beliebte und vielfach verwendete Pflanze mit ätherischem Öl und Bitterstoffen, deren Anwendungsgebiete sich im Laufe der Zeit eher erweitert haben.

Andorn – eine heute in der Schweiz wenig gebräuchliche Bitterstoff-Pflanze, die in anderen Regionen (z.B. östl. Mittelmeergebiet, Amerika) rege genutzt wird.

Vogelknöterich – eine heute wenig gebräuchliche Pflanze, obwohl sie ein interessantes Wirkstoffprofil (Flavonoide, Gerbstoffe, Schleimstoffe und Kieselsäure) aufweist und als Kosmopolit in anderen Medizintraditionen durchaus einen wichtigen Stellenwert einnimmt.



Publication History

Article published online:
13 June 2022

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  • Literatur

  • 1 Dal Cero M. et al. Forsch. Komplementmed 2015; 22: 238-245
  • 2 Dal Cero M. et al. J Ethnopharmacol 2014; 151: 253-264