Konzept zur Erstellung einer Datenbank mit dem Ziel, phytotherapeutische Rezepturen für Gesundheitsfachpersonen zugänglich zu machen

Einführung Es gibt in der Phytotherapie eine Fülle an Rezepturen, welche als Basis dienen, Arzneipflanzen anzuwenden und PatientInnen zugänglich zu machen. Diese Rezepturen finden sich ungeordnet, an verschiedenen Stellen breit verstreut (Fachliteratur, Kursmaterial, Apotheken, Arztpraxen, etc.) und sind damit nur schwer auffindbar.

Ziel Es wurde ein Konzept erarbeitet, wie phytotherapeutische Rezepturen gesammelt, geordnet, einheitlich strukturiert und digitalisiert werden können.

Methode Für die zentrale Sammlung von phytotherapeutischen Rezepturen wurde eine Bedürfnisabklärung mittels eines validierten Fragebogens durchgeführt, welcher an die 37 SMGP-Phytoreferenzapotheken in der Schweiz versandt wurde. Aus den Ergebnissen dieser Umfrage und der technischen Machbarkeitsevaluation wurden Kriterien für die Datenbankstruktur abgeleitet.

Resultat 24 Fragebögen wurden zurückgesandt, wovon 17 auswertbar waren. Eine Rezeptur-Datenbank wird von allen Umfrageteilnehmenden begrüsst. Inhaltlich (inkl. Suchkriterien) sind die Bedürfnisse aus der Umfrage ableitbar: Name der Rezeptur, Indikation und Inhaltsstoffe wünschen sich jeweils mehr als 88% der Umfrageteilnehmenden. Auch für die technische Seite wird eine Lösung vorgeschlagen, ebenso für das Berechtigungsmanagement.

Diskussion Beim Datenbankinhalt liegt die grösste Schwierigkeit darin, die Hemmschwelle für die Preisgabe der Rezepturen bei den UrheberInnen der Rezepturen zu senken; hier braucht es Lösungsansätze, um Wissen teilen zu können, damit schlussendlich alle profitieren. Die Datenbank mit den phytotherapeutischen Rezepturen wird den Zugang zur Anwendung und Verschreibung von pflanzlichen Arzneimitteln erleichtern, die interprofessionelle Vernetzung stärken und somit einen Beitrag zur Verbreitung der Phytotherapie leisten.

Publication History

Article published online:
13 June 2022