Diabetologie und Stoffwechsel 2022; 17(S 01): S51
DOI: 10.1055/s-0042-1746350
Abstracts | DDG
02. Poster

Die Menge an interskapularem Fett korreliert mit eingeschränkter Glukosetoleranz

Andreas Vosseler
1   Innere Medizin IV, Diabetologie, Endokrinologie und Nephrologie, Universitätsklinikum Tübingen, Institut für Diabetesforschung und Metabolische Erkrankungen des Helmholtz Zentrum München an der Eberhard Karls Universität Tübingen (IDM), Tübingen, Germany
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Jürgen Machann
2   Radiologische Universitätsklinik Tübingen, Sektion für Experimentelle Radiologie / Abteilung Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Tübingen, Germany
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Louise Fritsche
1   Innere Medizin IV, Diabetologie, Endokrinologie und Nephrologie, Universitätsklinikum Tübingen, Institut für Diabetesforschung und Metabolische Erkrankungen des Helmholtz Zentrum München an der Eberhard Karls Universität Tübingen (IDM), Tübingen, Germany
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Christian Kübler
1   Innere Medizin IV, Diabetologie, Endokrinologie und Nephrologie, Universitätsklinikum Tübingen, Institut für Diabetesforschung und Metabolische Erkrankungen des Helmholtz Zentrum München an der Eberhard Karls Universität Tübingen (IDM), Tübingen, Germany
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Hans-Ulrich Häring
1   Innere Medizin IV, Diabetologie, Endokrinologie und Nephrologie, Universitätsklinikum Tübingen, Institut für Diabetesforschung und Metabolische Erkrankungen des Helmholtz Zentrum München an der Eberhard Karls Universität Tübingen (IDM), Tübingen, Germany
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Andreas L. Birkenfeld
1   Innere Medizin IV, Diabetologie, Endokrinologie und Nephrologie, Universitätsklinikum Tübingen, Institut für Diabetesforschung und Metabolische Erkrankungen des Helmholtz Zentrum München an der Eberhard Karls Universität Tübingen (IDM), Tübingen, Germany
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Norbert Stefan
1   Innere Medizin IV, Diabetologie, Endokrinologie und Nephrologie, Universitätsklinikum Tübingen, Institut für Diabetesforschung und Metabolische Erkrankungen des Helmholtz Zentrum München an der Eberhard Karls Universität Tübingen (IDM), Tübingen, Germany
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Andreas Peter
3   Institut für klinische Chemie und Pathobiochemie, Universitätsklinikum Tübingen, Department für Diagnostische Labormedizin, Tübingen, Germany
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Andreas Fritsche
1   Innere Medizin IV, Diabetologie, Endokrinologie und Nephrologie, Universitätsklinikum Tübingen, Institut für Diabetesforschung und Metabolische Erkrankungen des Helmholtz Zentrum München an der Eberhard Karls Universität Tübingen (IDM), Tübingen, Germany
,
Robert Wagner
1   Innere Medizin IV, Diabetologie, Endokrinologie und Nephrologie, Universitätsklinikum Tübingen, Institut für Diabetesforschung und Metabolische Erkrankungen des Helmholtz Zentrum München an der Eberhard Karls Universität Tübingen (IDM), Tübingen, Germany
,
Martin Heni
1   Innere Medizin IV, Diabetologie, Endokrinologie und Nephrologie, Universitätsklinikum Tübingen, Institut für Diabetesforschung und Metabolische Erkrankungen des Helmholtz Zentrum München an der Eberhard Karls Universität Tübingen (IDM), Tübingen, Germany
› Author Affiliations
 

Fragestellung Eine ungünstige Körperfettverteilung hat Einfluss auf die Entstehung verschiedener Stoffwechselerkrankungen. Insbesondere viszerales Fett und Leberfett sind mit Insulinresistenz und Typ-2-Diabetes assoziiert. Neben diesen klassischen Fettlokalisationen gibt es weitere Fettdepots, die sich ungünstig auf den Metabolismus auswirken. In dieser Studie wurde der Zusammenhang von interskapularem Fett mit Glukosetoleranz, Insulinsensitivität und Insulinsekretion untersucht.

Methodik In unserer Studie untersuchten wir die Körperfett-Zusammensetzung mittels Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT) in 822 Personen (510 Frauen, 312 Männer) mit einem Durchschnittsalter von 46 (±15) Jahren und einem mittleren BMI von 29,4 kg/m2 (±6,3). Zusätzlich wurde ein oraler 75-g-Glukosetoleranztest (OGTT) durchgeführt.

Ergebnisse 418 Personen hatten eine normale Glukosetoleranz, 205 hatten eine erhöhte Nüchternglukose (IFG), 96 eine eingeschränkte Glukosetoleranz (IGT) und 103 hatten sowohl IFG, als auch IGT. Der Interskapular-Fett-Gehalt korrelierte positiv mit der Nüchternglukose (p<0,0001). Darüber hinaus waren sowohl interskapulares Fett, als auch viszerales Fett unabhängig mit Nüchternglukose assoziiert (p=0,0002).

Zudem korrelierte die Menge an interskapularem Fett mit dem 2-h-Glukosespiegel nach OGTT, unabhängig von Geschlecht, Alter, Gesamt- und Viszeralfettgehalt (p<0,0001). Die interskapulare Fett-Masse war positiv mit AUC-Glukose während des OGTT und mit HbA1c assoziiert (AUC-Glukose während des OGTT: p<0,0001; HbA1c: p=0,02).

Schlussfolgerungen Die interskapulare Fettmenge korreliert unabhängig von viszeralem Fett mit eingeschränkter Glukosetoleranz und könnte ein hochspezifisches Fettkompartiment mit potenziellem Einfluss auf den Glukosestoffwechsel und damit auch auf die Pathogenese von Diabetes mellitus sein. Da dieses Fettdepot neben MRT auch mit Ultraschall quantifizierbar ist, könnte dies möglicherweise in Zukunft für die Risikostratifizierung metabolischer Erkrankungen herangezogen werden.



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Article published online:
26 May 2022

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