ergopraxis 2017; 10(03): 14-16
DOI: 10.1055/s-0042-123356
Wissenschaft
© Georg Thieme Verlag Stuttgart – New York

Internationale Studienergebnisse


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Publikationsdatum:
02. März 2017 (online)

Uhrzeigerstrategie hilft beim Drehen – Morbus Parkinson

Patienten mit Parkinson haben häufig Probleme damit, sich im Stand oder Gang umzudrehen. Sie führen den Richtungswechsel sehr langsam mit vielen kleinen Schritten aus oder frieren in der Drehbewegung ein (Freezing).

Ein Forscherteam aus Taiwan testete nun, ob das Umdrehen den Patienten leichter fällt, wenn sie ihre Füße wie Uhrzeiger bewusst auf die Positionen drei, sechs, neun und zwölf Uhr bzw. andersherum setzen. Für ihre Untersuchung verteilten sie 25 Probanden zufällig auf eine Gruppe, die sich drehte wie immer. Eine andere Gruppe wendete die Uhrzeigerstrategie an. Ob die neue Methode einen Effekt hat, überprüften die Wissenschaftler mithilfe einer Videoanalyse beim Timed-Up-and-Go-Test. Dabei werteten sie insbesondere den Richtungswechsel aus, der in der Mitte des Tests von den Patienten gefordert ist.

Nach einer kurzen Übungseinheit drehten die Patienten aus der Uhrengruppe im Test schneller und mit weniger Freezing-Episoden als die Gruppe, die drehte wie immer. Außerdem zeigten sie weniger Variabilität in der Schrittzeit und der Schrittasymmetrie.

Die Forscher schlussfolgern, dass die Uhrzeigerstrategie helfen kann, Gleichgewichtsverlust und Stürzen beim Drehen vorzubeugen. Die Patienten sollten sich dabei jedoch voll auf die Strategie fokussieren. Denn stellten die Therapeuten den Patienten während des Drehens mit der Uhrzeigerstrategie zusätzlich eine Aufgabe (Dual Task), war der Effekt gestört.

hoth

J Neurol Phys Ther 2016; 40: 249–256