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DOI: 10.1055/s-0042-123096
Casts, Splints, and Support Bandages – Nonoperative Treatment and Perioperative Protection
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
19. April 2017 (online)
Das Werk aus der bewährten AOTrauma- Reihe befasst sich mit einem Thema, dem heutzutage relativ wenig Aufmerksamkeit geschenkt und demzufolge in der Facharztweiterbildung nicht gebührend Zeit gewidmet wird. Umso erfreulicher und wichtiger wird das Vorhalten von geeigneter Literatur über das Themengebiet der Ruhigstellungstechniken. Die Herausgeber haben eine internationale und namhafte Autorenschaft für dieses Thema gewinnen können.
Das Buch fußt auf einem modernen und ansprechenden Layout. Das Inhaltsverzeichnis ist strukturiert und logisch aufgebaut. Das Werk besticht durch seinen umfassenden Zugang zur Thematik.
In 3 Abschnitten wird das Gebiet der Ruhigstellungstechniken profund abgehandelt. Die Zusammenstellung der Kapitel innerhalb der Abschnitte ist didaktisch sinnvoll und stimmig.
Die Kapitel sind konsequent logisch strukturiert und durchweg mit farbigen und verständlichen Abbildungen illustriert. Das jeweilige Thema wird fokussiert für den „Kliniker“ vorgestellt. Essentielle Informationen werden in farblich markierten Feldern herausgehoben und ermöglichen eine strukturierte Einteilung der Informationen für den Leser. Die Zusammenfassungen am Ende jedes Kapitels sind das elementare Fundament der Themen und für den Leser äußerst wertvoll. Die Kapitel basieren auf umfangreichen Literaturverzeichnissen.
55 Demonstrationsvideos, die über die Thieme Mediathek zugänglich sind, vermitteln hervorragend das jeweilige Thema.
Der erste Abschnitt beschäftigt sich mit den Prinzipien der Ruhigstellung, der historischen Entwicklung, der Materialkunde und als sehr wichtigen Baustein mit der Thromboseprophylaxe. Weiterhin werden die sozioökonomischen Aspekte erläutert und das letzte Kapitel widmet sich den Ergebnissen unter dem Gesichtspunkt der Evidenz basierten Medizin. Hervorheben möchte ich das Kapitel „Principles of casting“. Wie alle anderen Kapitel auch zeichnet sich diese Abhandlung durch hervorragend klare und verständliche Illustrationen aus. Die Inhalte werden prägnant und eindrücklich vermittelt. Die umfassende und vor allem klinisch orientierte Zielsetzung des Buchs wird durch das Kapitel „Logistics and resources in the cast room“ zusätzlich eindrücklich untermauert. Unverzichtbar für ein zeitgemäßes und modernes Lehrbuch ist das Kapitel „Outcomes after nonoperative fracture treatment – what information can be gained from evidence-based medicine“. Diese Thematik wird prägnant abgehandelt und plausibel im Gesamtkonzept eingeordnet. Die historischen Aspekte runden die systematische Darstellung zum Verständnis und der Entwicklung des Themengebiets ab.
Der zweite Abschnitt führt die konsequente und vor allem systematische Präsentation der Inhalte fort. Es werden sehr illustrativ und fokussiert die konservativen Therapieoptionen bei Frakturen der Extremitäten und der Wirbelsäule mit den jeweiligen Indikationen beim adulten und pädiatrischen Patienten abgehandelt. Zudem werden Indikationen und klinische Szenarien für Weichteil-, Nerven- und Ligamentverletzungen sowie Infektionen und Überlastungstraumata eindrücklich vorgestellt.
Dem letzten, Körperregionen-spezifischen Abschnitt ist die essentielle Sektion über die ausführliche Materialkunde, das Patientenmanagement mit Positionierung, Bildgebung und Analgesie vorgeschaltet. Auch in diesem Abschnitt werden hervorragende Illustrationen präsentiert, die die Thematik unmissverständlich erläutern.
Der letzte Abschnitt über die systematische Behandlung der einzelnen Gelenke bzw. Körperregionen lebt von den Abbildungen über die schrittweisen Vorgehensweisen. In diesem Zusammenhang unterstützen die Demonstrationsvideos, die technisch und didaktisch von hoher Qualität sind, die Inhaltsvermittlung.
Das Werk sollte durch die sehr klinische Ausrichtung und umfassende Prägnanz ein unverzichtbarer Bestandteil der Bibliothek jedes Orthopäden bzw. Unfallchirurgen sein. Es gewinnt vor dem Hintergrund des technischen Fortschritts in der operativen Orthopädie und Unfallchirurgie für den Weiterbildungsassistenten zunehmend an Bedeutung.
C. Spies