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DOI: 10.1055/s-0042-122702
Amiodaron oder Lidocain während der Reanimation?
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
04. April 2017 (online)
Die gegenwärtigen Leitlinien zur Reanimation sehen bei defibrillierbaren Rhythmen die Gabe von 300 mg Amiodaron nach dem dritten erfolglosen Schock vor. Ist Amiodaron nicht vorhanden, wird alternativ 100 mg Lidocain i. v. empfohlen. Doch worauf beruhen diese Empfehlungen? Ist ein Nutzen dieser Medikamente erwiesen? Welches ist wirksamer? Eine bedeutende randomisiert-kontrollierte Studie zu dieser Fragestellung mit hoher Patientenzahl wurde erst vor kurzer Zeit veröffentlicht und lieferte den Anlass für die folgende Untersuchung.
Amiodaron und Lidocain scheinen in der Reanimationssituation gleichwertig zu sein und im Vergleich zu Placebo einen positiven Einfluss auf das Kurzzeitüberleben zu haben. Eine Auswirkung auf das Langzeitüberleben konnten die Autoren nicht feststellen. Als möglichen Einflussfaktor hierfür diskutieren sie den im Algorithmus relativ spät angesetzten Zeitpunkt der Medikamentengabe. Dennoch liefert dieser Review einen Anlass, den Stellenwert von Lidocain lediglich als Alternative zweiter Wahl nach Amiodaron zu hinterfragen.