Psychiatr Prax 2017; 44(01): 50
DOI: 10.1055/s-0042-122490
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© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Halt

BOLA
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Publikationsdatum:
03. Januar 2017 (online)

 
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Das Bild entstand 2012. An dem Tag, an dem ich das Bild im Rahmen unserer Offenbacher Gruppe „Lebbe gehd waider“ im Malkurs „Talentschuppen“ malte, war ich emotional sehr belastet. Die auslösende Situation war folgende: Mein Freund, mit dem ich erst einige Monate zusammen war, war von einem Tag auf den anderen, in sich gekehrt. Ich konnte sein Verhalten nicht verstehen und nicht deuten und war sehr traurig und verunsichert. Beim Malen in der Selbsthilfegruppe konnte ich aus dieser Stimmung heraus mein Gefühl und die Gedanken zu der Situation ausdrücken. „Halt“ entstand in seiner zweifachen Bedeutung.

Die Möglichkeit dazu bekam ich nicht zuletzt, weil ich zu dieser Zeit eine Therapie machte. Ich ging zu einer ausgebildeten Therapeutin für Schematherapie. Gleichzeitig bekam ich Ergotherapie-Verordnungen zur Unterstützung bei einem Kunsttherapeuten. In diesem Zeitraum sind sehr viele Bilder entstanden, die mir helfen konnten, und immer noch helfen, bewusst und verantwortlich mit meinen Gefühlen umzugehen. Hier ging es um das Aushalten des Gefühls der Verlassenheit mit allen für mich erschreckenden Nuancen.

Ich bin den Menschen dankbar, die mir geholfen haben und für die Unterstützung von Institutionen, die diese Hilfen ermöglicht haben. So möchte ich an dieser Stelle auch andere Menschen ermutigen, dass sie dranbleiben sollen, herauszufinden, was ihnen helfen kann. Nicht aufgeben, sich nicht selbst aus dem Leid herausnehmen, Möglichkeiten in Erfahrung bringen, abwägen, bitten können und nicht zuletzt dankbar sein für jede Veränderung, die der Seele hilft zu heilen.