Aktuelle Urol 2017; 48(02): 35-37
DOI: 10.1055/s-0042-119802
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Hypogonadismus – TRT bei Hypogonadismus: Vorteile für Stoffwechsel und Herz-Kreislauf-System

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Publication Date:
16 May 2017 (online)

Die langfristige Testosteronersatztherapie (TRT) verbessert nach aktuellen Daten möglicherweise auch das kardiovaskuläre (KV) und metabolische Risikoprofil und verringert die KV-Ereignisse und Mortalität. Patienten mit Erkrankungen, die mit dem metabolischen Syndrom zusammenhängen, sollten daher gründlicher auf einen Hypogonadismus untersucht werden.

Niedrige Testosteronspiegel hätten sich als reversibler Risikofaktor für KV-bedingte Krankheiten und Mortalität herauskristallisiert, sagte Professor Kevin Channer, Sheffield [1]. Die TRT biete die Möglichkeit der Umkehrung des Zusammenhangs zwischen niedrigem Testosteron und erhöhtem KVRisiko. Eine neue kanadische Fallkontrollstudie mit über 10 000 hypogonadalen Männern unter TRT ergab eine um 12 % niedrigere 5-Jahremortalität (p < 0,0001).

Niedrige Testosteronspiegel hätten sich als reversibler Risikofaktor für KV-bedingte Krankheiten und Mortalität herauskristallisiert, sagte Professor Kevin Channer, Sheffield [1]. Die TRT biete die Möglichkeit der Umkehrung des Zusammenhangs zwischen niedrigem Testosteron und erhöhtem KVRisiko. Eine neue kanadische Fallkontrollstudie mit über 10 000 hypogonadalen Männern unter TRT ergab eine um 12 % niedrigere 5-Jahremortalität (p < 0,0001).

Im Rahmen der kanadischen Studie war bei den Männern mit TRT auch eine niedrigere Inzidenz des Prostatakarzinoms (PCa) im Vergleich zur Kontrollgruppe zu verzeichnen (2,8 vs. 3,2 %, p = 0,04). Niedriges Testosteron habe keine präventive Wirkung, erläuterte Professor Abraham Morgentaler, Boston. Vielmehr könnten höhergradige Krebserkrankungen damit zusammenhängen. Bis diese Annahme in klinischen Studien bestätigt sei, bleibe die TRT beim PCa aber kontraindiziert.

Die systemischen Wirkungen der TRT würden möglicherweise durch immunologische Mechanismen vermittelt, erklärte Professor Linda Vignozzi, Florenz. Die antiinflammatorischen Wirkungen der TRT scheinen der gemeinsame Nenner der vielen Studien zu deren immunologischen Wirkungen zu sein.

Entzündungshemmende Wirkungen könnten auch den günstigen Einfluss der TRT bei hypogonadalen Männern mit metabolischem Syndrom erklären. Professor Farid Saad, Berlin, stellte Daten aus einem gepoolten deutschen Register von 411 adipösen Männern mit Hypogonadismus unter Langzeittherapie mit Testosteronundecanoat [2] vor. Der Bauchumfang der Männer verringerte sich beträchtlich und korrelierte mit dem Ausmaß der Fettleibigkeit. Ähnliche Ergebnisse fanden sich beim Gewicht. Auf den Stoffwechsel bezogen fiel der HbA1c in der diabetischen Patienten-Untergruppe im Mittel von etwa 7,5 % auf unter 6 %.

Fazit von Saad: Männer mit Fettleibigkeit und Stoffwechselstörungen sollten häufiger auf Hypogonadismus untersucht werden.

Nach einer Presseinformation
(Jenapharm)

[1] Satelliten-Symposium „Long-term treatment of hypogonadism – just a risky lifestyle intervention?“, im Rahmen des 9th European Congress of Andrology (ECA), September 2016, Rotterdam, Veranstalter: Bayer Pharma AG

[2] Nebido®, Jenapharm GmbH & Co. KG, Jena

Nierenzellkarzinom