Klin Monbl Augenheilkd 2016; 233(11): 1233-1237
DOI: 10.1055/s-0042-118460
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Das subretinale Implantat – klinische Ergebnisse

The Subretinal Implant – Clinical Results
H. G. Sachs
Augenklinik, Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt, Dresden
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Publication History

eingereicht 29 July 2016

akzeptiert 27 September 2016

Publication Date:
17 November 2016 (online)

Zusammenfassung

Seit Ende des letzten Jahrhunderts werden Versuche mit elektronischen Netzhautprothesen oder auch Sehchips durchgeführt. Ziel ist es, ein zumindest rudimentäres Sehvermögen wiederherzustellen, das den Patienten zumindest eine Orientierung wieder ermöglicht. Höhere Sehleistungen, wie z. B. Objekterkennung, sind möglich, aber lassen sich nicht ohne Weiteres und auch nicht bei jedem Patienten erreichen. Die Versorgung mit netzhautbasierten Sehprothesen ist bei einigen degenerativen Netzhauterkrankungen möglich und sinnvoll, wobei sich die Forschung zunächst auf die Retinitis pigmentosa als geeignetes Modell konzentriert hat. Bei den Systemen werden epiretinale, subretinale und auch transchoroidale unterschieden. Nicht nur der Stimulationsort, sondern auch die zugrunde liegende Physiologie weisen Unterschiede auf. Bei kamerabasierten Systemen (epiretinal, choroidal) können Augenbewegungen nicht zur Lokalisation von Objekten verwendet werden. Dies unterscheidet sie vom subretinalen Ansatz, wo das schon möglich ist, weil der Sehchip hier unter der Netzhaut sitzt und so keine Dissoziation zwischen dem Ort, den die Kamera sieht, und dem, was auf der Netzhaut lokalisiert wird, auftritt. Die Sehergebnisse der einzelnen Forschergruppen sind nicht ohne Weiteres vergleichbar, was die Einschätzung des jeweiligen Potenzials, welches das System hat, erschwert. Die im Rahmen der klinischen Implantationen entstehenden Daten werden dazu beitragen, hier etwas mehr Klarheit zu schaffen.

Abstract

Since the end of the last century, subretinal electronic chips have been used to restore vision in patients blinded by degenerative retinal diseases such as retinitis pigmentosa. Various procedures have been suggested by different international scientific groups. The promising were the retinal-based concepts, for which there are now human data. The two distinct retina-based concepts not only differ in the site of stimulation (epi- or subretinal), but in their physiological concept. Whereas in camera-based systems (epiretinal, transchoroidal), eye movements cannot be used to detect objects, this is possible with subretinal access. It is as yet unclear as to whether this is relevant to restoring some kind of useful visual perception. This and other questions can only be answered by carefully designed human studies with sufficient patient numbers. Comparison of the visual results of the different groups is neither simple nor trivial. The implantations in each project need well trained and skilled retinal surgeons.