neuroreha 2016; 08(04): 148-150
DOI: 10.1055/s-0042-118062
Aktuelles aus der Forschung
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Internationale Studienergebnisse

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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
02. Dezember 2016 (online)

Sprunggelenkbeweglichkeit

Nachtlagerungsschienenregime

Nachtlagerungsschienen scheinen die Sprunggelenkbeweglichkeit von Patienten nach Schlaganfall bzw. Schädel-Hirn-Trauma nicht zu beeinflussen. Darüber berichten Laurent DeMeyer und Kollegen vom Rehabilitation Hospital, New Hanover Regional Medical Wilmington, USA.

Die Autoren untersuchten 46 Patienten in ihrer individuellen Rehabilitation nach Hirnverletzung. Die Patienten wurden in drei Gruppen aufgeteilt:

  • Gruppe eins erhielt in submaximaler Dorsalextension einen zirkulären Gipsverband, der nach 24 Stunden aufgelegt und anschließend als Schiene verwendet wurde.

  • Die zweite Gruppe erhielt eine Schiene, die in Neutral-Null-Position des Sprunggelenks angepasst wurde. Die Schienen sollten jeweils nachts 8–12 Stunden getragen werden.

  • Die dritte Gruppe erhielt keinerlei Schienentherapie.

Wichtigstes Zielkriterium war die Beweglichkeit im oberen Sprunggelenk, die mit einem validierten Test mittels standardisierten Drehmoments gemessen wurde. Außerdem wurde mit der modifizierten Ashworth-Skala der Widerstand bei passiver Bewegung ermittelt. Zu Beginn waren alle drei Gruppen hinsichtlich ihrer Patientencharakteristik vergleichbar. Nach Behandlungsende zeigte sich kein Unterschied hinsichtlich der Beweglichkeit im Sprunggelenk. Auch der Widerstand bei passiver Bewegung unterschied sich nicht zwischen den Gruppen.

Die Autoren schlussfolgern aber dennoch, dass eine größere Studie zu dieser Thematik sinnvoll wäre, und haben dafür eine passende Fallzahlkalkulation parat, die besagt, dass mindestens 234 Patienten für eine solche Studie benötigt werden.

Fazit Eine wichtige Aussage dieser Studie ist, dass sich die Sprunggelenkbeweglichkeit scheinbar nicht durch ein simples Nachtlagerungsregime verbessern lässt. jm

J Rehabil Med 2015;
DOI: 10.2340/16501977 –2007