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DOI: 10.1055/s-0042-117611
Eine Krone gegen die Fäulnis
Joseph Lister (05.03.1827–10.02.1912)Publication History
Publication Date:
18 October 2016 (online)

Schon der österreichische Arzt Ignaz Semmelweis hatte beweisen wollen, dass mangelnde Hygiene in der Wundbehandlung tödlich sein konnte. Zeit seines Lebens hatte er gefordert, dass Mediziner sich die Hände waschen, bevor sie operierten. Gehört hatte keiner auf ihn. Tragischerweise ausgerechnet bis er 1865 starb nicht. Im selben Jahr nämlich erkannte der britische Chirurg Joseph Lister, dass Semmelweis Recht gehabt hatte und unterstich die Notwendigkeit des Händewaschens. Grundlage seiner Erkenntnisse war eine von ihm konzipierte Behandlungsmethode gegen Wundfieber, die so bahnbrechend wurde, dass ihn die britische Krone adelte und er heute als Vater der Antisepsis bekannt ist. Lister tröpfelte Phenol in die Verbände seiner frisch operierten Patienten, was dazu führte, dass sich ihre Wunden nicht mehr infizierten. Die Chirurgen des Landes horchten auf und benutzten schon wenig später überall den von Lister konzipierten Phenol-Handzerstäuber bei Operationen.