Intensivmedizin up2date 2016; 12(03): 215
DOI: 10.1055/s-0042-111703
Editorial
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die moderne Intensivmedizin ist essenziell für das verbesserte Überleben onkologischer Patienten

Norbert Frey
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Publikationsdatum:
11. August 2016 (online)

Die onkologische Therapie hat in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte gemacht, nicht zuletzt wegen der zunehmenden Verfügbarkeit von „targeted therapies“, wie z. B. monoklonale Antikörper oder Tyrosinkinaseinhibitoren, welche gezielt in den Tumorstoffwechsel eingreifen können. Diese neuartigen Therapien sind häufig schonender als die klassische Chemotherapie und können daher auch bei älteren Patienten mit vorhandenen Komorbiditäten eingesetzt werden. Gleichzeitig verschiebt sich der Altersdurchschnitt onkologisch erkrankter Patienten immer mehr nach oben: So wird für die USA erwartet [1], dass im Jahre 2040 73 % der Krebspatienten älter als 65 Jahre alt sind („silver tsunami“). Auch die „klassische“ Tumortherapie einschließlich Chirurgie und Chemo-/Radiotherapie wird also künftig bei immer älteren Patienten eingesetzt werden. Hieraus ergibt sich, dass Krebspatienten zunehmend bereits andere Komorbiditäten aufweisen, andererseits aber auch durch Komplikationen der Therapie besonders gefährdet sind. Aus allen genannten Aspekten ergibt sich ein weiter steigender Bedarf an intensivmedizinischer Betreuung von Tumorpatienten.

 
  • Literatur

  • 1 Bluethmann SM, Mariotto AB, Rowland JH. Anticipating the “Silver Tsunami”: Prevalence Trajectories and Comorbidity Burden among Older Cancer Survivors in the United States. Cancer Epidemiol Biomarkers Prev 2016; 25: 1029-1036
  • 2 Schellongowski P, Beutel G, Kochanek M et al. Intensivmedizinische Aspekte bei hämatologischen und onkologischen Erkrankungen. Intensivmedizin up2date 2016; 12: 267-285