Rehabilitation (Stuttg) 2016; 55(04): 209
DOI: 10.1055/s-0042-111653
Editorial
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Handlungsbarrieren bei Rehabilitanden

Barriers of Action in Participants in Rehabilitation Programs
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Publication Date:
16 August 2016 (online)

Im Rahmen der vielfach wissenschaftlich begleiteten Weiterentwicklung der Rehabilitation stehen heute zahlreiche gute Konzepte und ein differenziertes Qualitätssicherungsprogramm mit Reha-Therapiestandards und Überprüfung der Struktur-, Prozess- sowie Ergebnisqualität sowohl klinikübergreifend als auch auf Einrichtungsebene zur Verfügung. Zu den wichtigen Fragen, die im Kontext der Rehabilitation und des Erreichens ihrer Ziele noch konsequenter zu verfolgen sind, gehören die individuellen gesundheitsbezogenen Einstellungen und Handlungen in Verbindung mit förderlichen und hinderlichen Faktoren der Person und ihres Umfelds. Dazu untersuchten S. Korsch et al. mit einem qualitativen Ansatz bei Rehabilitanden mit chronischem Rückenschmerz Förderfaktoren und Barrieren zur Umsetzung gesundheitsförderlicher Verhaltensweisen. Auf Basis ihrer Ergebnisse schlagen sie u. a. ein individuelles Barrierenmanagement vor. Eine wichtige Subgruppe stellen dabei Rehabilitanden mit hohen Depressivitätswerten dar, bei denen das soziale Umfeld eine besondere Funktion hat.

Zu den bei kardiologischen Rehabilitanden besonders relevanten psychischen Handlungsbarrieren gehört die Angst. Sie sollte im Rehabilitationsprozess regelhaft erfasst und berücksichtigt werden. Das Screening von Angst wird durch den computeradaptiven Test ACAT-cardio erleichtert, für den K. Müller et al. eine hohe Kriteriumsvalidität und Cut-Off-Werte zum Routineeinsatz in kardiologischen Rehabilitationskliniken ermittelten.