intensiv 2016; 24(05): 241
DOI: 10.1055/s-0042-110540
Editorial
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Editorial

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Publication Date:
07 September 2016 (online)

Patienten mit einem Delir benötigen eine intensive professionelle Unterstützung und Begleitung.

Patienten auf der Intensivstation sind vital bedroht aufgrund schwerer Erkrankungen, Vergiftungen, Traumata oder großer Eingriffe. Wegen der vielen Risikofaktoren sind sie besonders prädestiniert für die Entwicklung eines Delirs. Trotz der großen Häufigkeit eines Delirs besonders bei beatmeten Patienten bleibt diese Komplikation häufig unerkannt. Dieses ist umso dramatischer, da Delirien mit einer erhöhten Morbidität und Mortalität assoziiert sind und eine erhebliche Beeinträchtigung der Lebensqualität bedeuten. Dazu kommen noch erhebliche gesundheitsökonomische Konsequenzen. Im Schwerpunkt dieses Heftes widmen wir uns deshalb diesem vernachlässigten Phänomen.

Der Artikel von Daniela Stuch und Fritzi Scheunemann ist ein gelungener Übersichtsbeitrag. Diese mit dem 1. Platz beim intensiv-Pflegepreis 2015 ausgezeichnete Arbeit zeigt die verschiedenen Formen des Delirs auf, geht ausführlich auf das Monitoring ein und thematisiert verschiedene Möglichkeiten der Prävention. Besonders in diesem Aufgabenfeld sind pflegerische Expertise und Erfahrung gefragt. So kann die Integration und Mithilfe der Angehörigen eine wertvolle Hilfe und Unterstützung sein, vorausgesetzt, sie werden angemessen eingeführt und begleitet.

Autor Stefan Sniatecki geht, nach einigen allgemeinen Ausführungen, besonders auf die Einführung eines Delirmanagements ein. Dabei hebt er die zentralen Aufgaben im Rahmen einer Advanced Nursing Practice (ANP) hervor. Diese auf Master-Niveau qualifizierten Pflegenden werden international schon lange als Pflegeexperten in speziellen Tätigkeitsfeldern der Pflegepraxis eingesetzt.

Beide Arbeiten zeigen die wichtige Funktion der Intensivpflegenden in diesem herausfordernden Bereich, denn Patienten mit einem Delir benötigen eine intensive professionelle Unterstützung und Begleitung. Dazu sind auch genügend gut qualifizierte Pflegende notwendig, doch das wäre ein anderes Thema für ein Editorial …

Ich wünsche allen Lesern eine inspirierende Lektüre!

Ihr

Heiner Friesacher

Herausgeber

Lothar Ullrich (RbP)
Münster

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Leiter der Weiterbildungsstätte für Intensivpflege & Anästhesie und Pflege in der Onkologie am Universitätsklinikum Münster, Mitbegründer, Herausgeber und Schriftleiter intensiv und weitere Autoren- und Herausgebertätigkeiten im Bereich der Pflege, Mitglied zahlreicher Programm- und Expertenkommissionen bei nationalen und internationalen Fachkongressen, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Fachkrankenpflege und Funktionsdienste e. V. (DGF).
E-Mail: lothar.ullrich@ukmuenster.de


Dr. Heiner Friesacher
Langwedel (bei Bremen)

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Pflegewissenschaftler und Dipl. Berufspädagoge, freier Hochschuldozent an verschiedenen Universitäten und Hochschulen. Gründungsherausgeber und Schriftleiter der Zeitschrift intensiv. Diverse Publikationen in Fachzeitschriften und Fachbüchern.
E-Mail: Heiner@Friesachers.de


Rita Hofheinz
München

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Leiterin der Fachweiterbildung Intensivpflege und Anästhesie, Krankenschwester für Intensivpflege und Anästhesie, zertifizierte Wundmanagerin, Lehrerin für Pflegeberufe, Krankenhausbetriebswirtin, Klinikum der Universität München.
E-Mail: rita.hofheinz@med.uni-muenchen.de


Jenny Wortha-Hoyer, MBA
Berlin

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Projektmanagerin im GB Pflegedirektion, Recruiting und zentrales Bewerbermanagement, Charité – Universitätsmedizin Berlin.
E-Mail: jenny.wortha-hoyer@charite.de